Zwanzig Jahre arbeitete Theodor Fontane als Theaterkritiker für die "Vossische Zeitung" – keinem anderen Beruf war der unstete Geist so lange treu. Der Parkettplatz 23 im "Königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt" war ab August 1870 Fontanes Stammplatz.
Seine Kritiken spalteten die Kulturszene. Das Kürzel Th. F. sei die Abkürzung für "Theaterfremdling", hieß es. Kritikerkollege Alfred Kerr jedoch lobte Fontanes erfrischend neuen Ton. Fontane selbst fühlte sich den Lesern verpflichtet: "Weiß oder schwarz", "Gold oder Blech", das sollte jeder nach der Lektüre wissen – ein sehr moderner Anspruch.
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