Mit dem Bus waren sie unterwegs nach Mexiko-Stadt, um dort an einer Demonstration teilzunehmen. Doch bereits in Iguala im Bundesstaat Guerrero endete ihre Reise: Die angehenden Lehrer aus Ayotzinapa gerieten dort in der Nacht vom 26. auf den 27. September 2014 in eine Konfrontation mit der Polizei. Laut Staatsanwaltschaft hielten Polizisten die jungen Männer für Mitglieder einer rivalisierenden Gang und griffen sie an. Mindestens sechs Studenten wurden getötet, 24 erlitten teils schwere Verletzungen. 43 junge Männer verschwanden spurlos. Im Interview spricht Carola Hausotter vom Netzwerk Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko über die Ermittlungen, die bis heute zu keinem Urteil führten, die Bemühungen des neuen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador um Aufklärung und die Zigtausend weiteren Fälle des Verschwindens von Menschen in Mexiko.
Franziska Pröll
Berlin & anderswo
Interview