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US-Open: Wer ist Spreu, wer ist Weizen?

Im Flutlicht von Flushing Meadows duftet es am Mittwoch um 19:00 Uhr Ortszeit nach Fünf-Satz-Krimi. Sowohl Novak Djokovic als auch Andy Murray gehen mit klarem Anspruch auf den Sieg in das Viertelfinale der US-Open. Gerade der Serbe zeigte im bisherigen Turnierverlauf eine kontrollierte und sichere Leistung. Ohne Satzverlust ritt er krachend durch das Teilnehmerfeld. Lediglich im Achtelfinale gegen Philipp Kohlschreiber schwächelte er kurzzeitig, konnte einen Satzball des Deutschen im zweiten Satz aber schließlich abwehren.

Murray dagegen nahm den etwas steinigeren Weg. In der ersten und dritten Runde musste er gegen Robin Haase und Andrey Kuznetsov über vier Sätze gehen, wobei er den dritten Durchgang gegen den Niederländer Haase sogar 1:6 abgab.

Nicht nur die jüngsten Ergebnisse lassen das Pendel zugunsten Djokovics ausschlagen. So bestritt dieser im aktuellen Kalenderjahr 2014 26 Matches auf Hartplatz und verlor davon lediglich vier. Zwei der Pleiten rühren von seiner kurzen Schwächephase im Vorfeld der US-Open, die anderen beiden stammen vom Jahresanfang (Halbfinale ATP Dubai gegen Federer, Viertelfinale Australian Open gegen Wawrinka).

Murrays Bilanz liest sich hingegen wesentlich schlechter. Bei 21 Duellen auf den Hartplätzen dieses Planeten scheiterte er achtmal. Nur einmal gelangte er bis ins Halbfinale (ATP Acapulco gegen Dimitrov). Nun soll genau dies gegen den wiedererstarkten Becker-Schützling klappen. Letzterer geht trotz seiner Favoritenrolle gewohnt sachlich in die Partie: „Es ist schön, dass ich bislang richtig gutes Tennis gespielt habe, aber es ist auch normal, dass die Gegner immer stärker werden. Gegen Murray muss ich auf dem höchsten Level spielen, um zu bestehen", sagte er zuletzt.

Für den Schotten spricht, dass er im Gegensatz zu Djokovic mit dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga im Achtelfinale bereits einen Top-10-Spieler aus dem Weg räumen musste. Der stärkste Gegner des Djokers war der zuvor genannte Kohlschreiber auf Rang 25.

Das letzte direkte Aufeinandertreffen der beiden Ausnahmespieler gewann Djokovic im März beim ATP-Turnier in Miami relativ klar (7:5,6:3). Ebenfalls Viertelfinale, ebenfalls Hartplatz. Damals beklagte sich Murray beim Stand von 5:6 für den Djoker im ersten Satz wegen eines regelwidrig gespielten Balles seines Gegners. Den Emotionen dürfte auch diesmal wieder freien Lauf gelassen werden. Dieser Rahmen erfordert es sogar.

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