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Belgien GP: Eine Schlacht für den Sport

In Zeiten, in denen der Formel 1-Boulevard gepflastert ist mit Geschichten über die Söhne bekannter Ex-Piloten und absurde Geschäfte mit Bezahlfahrern, ist ein Rennen wie der Grand Prix von Spa Balsam für die Seele. Elektrisierende Rad-an-Rad-Duelle statt ecclestonische Geld-an-Staat-Modelle.

Vom Start weg bestimmt der Kampf das Geschehen. Der als Zweiter gestartete Lewis Hamilton gewinnt den Start, Pole-Mann Nico Rosberg kämpft sich zurück und fügt dem Teamkollegen bereits in der zweiten Runde, einen Reifenschaden zu, der ihn wertvolle WM-Punkte kostet. Für Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda ein unnötiger Crash mit klarem Schuldigen: Nico Rosberg. Die Rennsport-Legende warf dem Deutschen eine mangelnde Einschätzung der Situation vor.

Egal, wer letztendlich das Ausscheiden Hamiltons zu verantworten hat: Dieses nächste Kapitel der andauernden Posse um die rivalisierenden Kollegen zeigt eine Seite dieses Sports, die im Gegensatz zur globalen Expansionspolitik und der Kapitalmaschinerie, verkörpert, wofür die fanatischen Fans zu den Strecken reisen: Beherzten Kampf mit unbedingtem Siegeswillen. Allein dieser Zweikampf macht die aktuelle Saison überhaupt relevant. Anderweitig erringt die Serie nur durch meist unerfreuliche Politika Aufmerksamkeit.

Auch im weiteren Verlauf sehen wir in Wallonien viel Schönes: Einen erfrischenden Sieger Daniel Ricciardo, einen optimal taktierenden Rosberg und einen furiosen Mehrkampf der Herren Magnussen, Alonso und Vettel um die Platzierungen. Verlierer des Wochenendes ist klar der aussichtsreich gestartete Lewis Hamilton. Er liegt nun in der WM-Gesamtwertung 29 Punkte hinter Rosberg. Allerdings dürfte die Enttäuschung nur kurz andauern.

Angesichts der doppelten Wertung des letzten Rennens in Abu Dhabi ist der Ausfall des Briten heute nicht mehr als eine Randnotiz. Regeln lassen sich anpassen. Der Sport bleibt, wie er ist. Unser Glück.

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