In ihrem Büro im argentinischen Santiago del Estero blickt die Ärztin Analia Seu auf eine Karte. Ihr Arbeitsgebiet ist der Chaco, der dichte Buschwald im Norden Argentiniens - ein Brennpunkt für Chagas. Die kleine Frau mit den dichten Locken leitet ein Team von knapp 200 Mitarbeitern. Eine der Hauptaufgaben ist die Bekämpfung der Raubwanzen, die Chagas auf Menschen übertragen. Analia Seu ist optimistisch:
"In vier Jahren können wir die Bekämpfung der Raubwanzen in der Provinz abschließen und eine ständige Kontrolle einrichten."
Dass die Ärztin sich auf Chagas spezialisiert hat, ist kein Zufall. Die 54-Jährige ist selbst infiziert.
"Ich habe mir bewusst Chagas als Arbeitsfeld gewählt. Ich möchte dort etwas tun, wo ich den Leuten, die ich kenne, helfen kann. Meine ganze Familie hat Chagas, meine Brüder, mein Vater, meine Mutter."
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