Der chilenische Architekt Alejandro Aravena wollte den sozialen
Wohnungsbau vom Stigma der Uniformität befreien und die Bewohner
miteinbeziehen. 2016 hat er dafür den Pritzkerpreis erhalten. Die
Bewohner sind mit den «halben Häusern» unterschiedlich umgegangen.
Vor dem Neuanfang kam für Fabian Fuentes die Katastrophe. An einem Samstag im Februar vor zehn Jahren erschütterte morgens um 3 Uhr 34 ein Erdbeben der Stärke 8,8 ganz Chile. Das Epizentrum lag im Pazifik, kaum 100 Kilometer von Fuentes Heimatstadt Constitucion entfernt. Grosse Teile der Hafenstadt wurden zerstört, darunter das Haus, in dem Fuente mit seiner Familie lebte.
«Es war ein sehr altes Haus aus Lehmziegeln, die Wände haben das nicht ausgehalten und sind eingestürzt», erzählt der 55-Jährige. «Wir haben überlebt, aber in Constitucion sind viele Leute in ihren Häusern gestorben.» Insgesamt 521 Tote und 56 Vermisste zählte die Regierung schliesslich in ganz Chile, etwa 300 000 Wohnungen wurden zerstört.
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