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Deutschland im Zeitschriftenrausch

Hilflos musste er von der Tribüne aus mit ansehen, wie der amtierende Fußballweltmeister in Russland bereits in der Vorrunde aus dem Turnier ausschied. Doch im Gegensatz zu seinen Kollegen auf dem Rasen machte Jérôme Boateng eine gute Figur. Wie so oft wirkte der Starverteidiger vom FC Bayern cool und lässig: die Baseballkappe sitzt mit Schirm nach hinten zeigend nicht ganz auf dem Kopf auf. Die schwarze Sonnenbrille im John-Lennon-Stil ist farblich perfekt auf die Kopfbedeckung abgestimmt, das Goldkettchen komplettiert den Look.

Boateng gilt vielen schon lange nicht nur als Ausnahmefußballer, sondern auch als Stilikone. Auf seinem Instagram-Profil sieht man ihn in Arbeitskleidung, aber auch im schicken Anzug oder ausgeflippten Shorts mit stylischem Hoodie. Besonders angetan haben es ihm Sneaker. Davon besitzt er laut eigener Aussage über 600 Paar.

Seine Leidenschaft für Mode möchte Boateng nun nicht mehr nur mit seinen knapp sechs Millionen Instagram-Followern teilen. Neben seinen ersten eigenen Modekreationen ist nun auch sein eigenes Magazin erschienen: BOA. Der herausgebende Verlag Gruner + Jahr nennt es "das erste urbane Lifestyle-Magazin für Millennials". Das passt ins Bild. Zeitschriften, vor allem Lifestyle-Magazine, erleben eine wahre Blütezeit.


Besonders der Trend, Druckerzeugnisse mit dem Namen und Gesicht eines Prominenten zu vermarkten, scheint nicht abzuflauen. Gruner + Jahr brachte allein in diesem Jahr drei neue Persönlichkeitsmagazine auf den Markt. Zu seinen Aushängeschildern Barbara Schöneberger (Barbara) und Eckart von Hirschhausen (Gesund Leben) gesellten sich Joko Winterscheidt (JWD), Guido Maria Kretschmer (Guido) - und nun eben Jérôme Boateng. Zusammen erreichen sie weit über eine Million Leser.


(Auszug)
Original