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Hoch hinaus

Erste und einzige Frau im Astronauten-Team: Chiaki Mukai schrieb Geschichte und flog 1994 als erste Japanerin ins Weltall. Foto: JAXA NASA

In einem Land, in dem Frauen noch oft benachteiligt werden, haben es Chiaki Mukai und Naoko Yamazaki weit gebracht: Sie sind Japans einzige Astronautinnen. Eine Geschichte über zwei Frauen und ihren Weg gegen alle Widerstände.

Von Eva Casper, Kyoto

Ganz nach oben zu kommen ist für Frauen in Japan nicht leicht. In einem Land, in dem Macht und Geld immer noch hauptsächlich in Männerhand liegen, sind Frauen, die Karriere machen, die Ausnahme. Und noch seltener ist es, dass sie dabei Geschichte schreiben. Chiaki Mukai und Naoko Yamazaki haben genau das geschafft. Von den zwölf Astronaut*innen, die Japan bisher ausgebildet hat, sind sie die einzigen Frauen. Sie sind aufgewachsen in einer Zeit, in der die Ungleichheit in Japan noch größer war als heute und haben gegen alle Widerstände ihren Traum verfolgt.

Chiaki Mukai kommt 1952 in Gunma zur Welt, einer Präfektur nördlich von Tokio, bekannt für heiße Quellen und Skigebiete. Ihre Eltern hätten ihr immer gesagt, wie wichtig es sei, eine gute Bildung zu haben, um Geld zu verdienen: „Ich sollte von niemandem abhängig sein." Im Japan der 50er Jahre ist das - ähnlich wie damals in Deutschland - eine ungewöhnliche Einstellung.

Für Frauen war es üblich, zu heiraten und Kinder zu bekommen statt für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten. Schon als Mädchen begeistert sich Mukai für Naturwissenschaften. Sie liebt es, Tiere zu beobachten, fängt kleine Fische und Langusten und zieht sie bei sich zu Hause auf. Sie lernt Ski fahren und nimmt als Studentin an Wettkämpfen teil. Da merkt sie, dass sie schneller ist als so manche Männer...



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