Was viele Fangfragen wirklich bedeuten und wie man darauf reagieren kann:
„Grundsätzlich ist gut herauszufinden, was der tatsächliche Appell und die wirkliche Bitte dahinter ist, wenn man eine Fangfrage vermutet (meist geht es um Liebesbeweise wie Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Lob, Respekt, Anerkennung, Zeit zu zweit …). Der beste Weg, solche Fragen zu vermeiden, ist also, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten seine Liebe zu beweisen“, erklärt Beziehungsexperte, Parship-Coach und Autor Eric Hegmann („Die Traumprinz-Falle“) im BILD-Interview.
Vor den Taten kommt aber erst einmal die „richtige“ Antwort auf IHRE Frage, zumindest eine, die nicht größeren Schaden anrichtet. Hier kommen Vorschläge des Experten – natürlich ohne Gewähr.
Blöde Frage, gute Antwort
► „Schatz, bin ich zu dick?“: „Ich liebe dich so, wie du bist!“
→ Hinter dieser Frage verbirgt sich eine Person mit unsicherer Bindungshaltung, die Bestätigung wünscht. Außer es ist (sehr selten) eine Person mit sicherer Bindungshaltung. Die will dann die Wahrheit wissen (und kann sie auch ab).
► „Woran denkst du gerade?“: „Wie gut wir es doch miteinander haben!“
→ Dahinter verbirgt sich (selten) bei einer sicheren Bindungshaltung ernsthaftes Interesse und der Einstieg für den (hoffentlich) täglichen Austausch über den Tag. In allen anderen Situationen geht es um Aufmerksamkeit und Anerkennung.
► „Findest du die andere hübscher als mich?: „Aber nein, hast du nicht ihre … bemerkt?“ + UMARMUNG!
→ Sich selbst durch einen Vergleich abzuwerten, ist der Wunsch nach Lob und Anerkennung und einem Kompliment als Zeichen von Verbindlichkeit. Bei einem ängstlichen Bindungsstil ist es hier auch mit einem Satz nicht getan, da sollte ein körperliches Zeichen von Zuneigung hinzukommen.
► „Hörst du mir eigentlich nie zu?“: „Entschuldige, was hast du gesagt? Wenn du mit mir sprechen möchtest, setz dich doch bitte zu mir!“
→ Die Frage ist keine Frage, sondern ein Vorwurf. Sie können nun deeskalieren und über die Rahmenbedingungen von Auseinandersetzungen sprechen – oder Sie setzen dagegen, dass Sie auf die Art keine Diskussion starten wollen.
► „Liebst du mich noch?“: „Wenn du das nicht weißt, muss ich dir das wohl beweisen“ + ZÄRTLICHKEIT!
→ Diese Frage heißt übersetzt: Nimm mich in den Arm (oder mit ins Bett).
► „Wie viele Frauen hattest du vor mir?“: „Mehr als Madonna und weniger als Casanova.“
→ Versuchen Sie es mit Humor und keinesfalls mit einer konkreten Zahl. Die müssen Sie nicht sagen.
► „Bist du jetzt sauer?“: „Ja“ oder „Nein“. Oder auch: „Das weiß ich noch nicht.“
→ Wenn er tatsächlich sauer ist, sollte er nicht diskutieren, sondern eine Pause erbitten, bis die Stresshormone im Gehirn abgebaut sind. Solange die aktiv sind, ist der Verstand ausgeschaltet und nur das evolutionäre Reptiliengehirn ist aktiv. Das beherrscht jedoch nur diese beiden Reaktionen: Flucht oder Angriff. Um den Block gehen hilft tatsächlich, denn das schwemmt die Stresshormone aus dem Körper.
► „Was soll ich bloß anziehen?“: „Ich fand dich letztens super in … Da warst du der Hit der Veranstaltung/Party.“
→ Für diese Frage hat der Mann sich ein Outfit gemerkt, in dem seine Partnerin sich wohlfühlte und strahlte. Auf Rückfragen wie „Sicher?“ mit Komplimenten reagieren. Jede Frau kann sich allein anziehen.