Heute um 10.41 Uhr von: Eric Hegmann / Dating Experte
Single? Mingle? Werden Sie lieber glücklich!
Doch wirklich: Liebe ist schön und macht glücklich! Andere und sich selbst. Die überwältigende Mehrheit der Singles jedenfalls wünscht sich Liebe. Die kann ja auch Berge versetzen, heißt es. (Klappt allerdings nicht mit Eisbergen, siehe die Titanic-Love Story) Gut, wieder ernsthaft: Liebe macht den Alltag leichter, weil sich Probleme teilen und gemeinsam lösen lassen. Liebe lässt uns Fragen nach dem Sinn des Lebens beantworten und aus Liebe kann neues Leben entstehen.
Bitte nicht falsch verstehen: um glücklich zu sein, muss niemand in einer Beziehung leben und tatsächlich fühlen sich viele Menschen in ihrer Partnerschaft richtig unglücklich. Es braucht für eine harmonische Beziehung unbedingt Partner, die mit sich allein bestens zurecht kommen. Ein Partner rettet auch nicht aus dem Elend, das muss man schon selbst erledigen.
Doch das romantische Ideal der Liebesbeziehung ist nicht umsonst so populär (und bis ins Unrealistische verklärt). Menschen, die sich in ihren Partnerschaften glücklich fühlen, leiden beispielsweise seltener an Depressionen oder Burn Out als Alleinstehende, denn nicht immer ist ein soziales Netz vorhanden, das die Betroffenen so gut auffangen könnte wie ein liebevoller Partner.
Warum fällt es dennoch so schwer, Liebe zu finden? Oder zu halten? Nehmen wir das derzeit oft beschriebene Partnerschaftsmodell Mingle. Zwei Menschen finden sich anziehend genug, um miteinander Zeit zu verbringen, Sex zu haben und dies häufig und gern. Nur eine Beziehung führen sie nicht: jedenfalls keine klassische, denn Mingles verzichten auf Verbindlichkeit. Ein klarer Gegenentwurf zur Forderung von fast allen Paaren und Singles um sie herum, die Treue und Verlässlichkeit als die Grundpfeiler einer Beziehung sehen und erwarten.
Mingles - Beziehungsverweigerer, die sich zusammentun - testen neue Beziehungsmodelle. Das ist wichtig um das Verständnis zu schärfen, dass nur was sich Partner versprechen und wie sie ihre Beziehung gestalten und verabreden, diese Beziehung definiert. Das geht auch niemanden sonst etwas an. Ob Paare swingen, keinen Sex mehr haben oder im Keller Puzzles legen: die allermeisten werden wissen, was sie tun und hoffentlich beide dabei glücklich sein und niemandem Schaden zufügen.
Ist es Angst vor Nähe? Eine Folge der Bindungsprägung in der Kindheit? Oder zuviel Auswahl? Es gibt viele Gründe, weshalb sich zunehmend Menschen schwer tun, eine Beziehung einzugehen. Die Folge: die Phasen, in denen zwei Menschen nicht als Paar, aber auch nicht nur als Freunde zusammen Zeit und Bett teilen, werden länger. Der Kunstbegriff Mingle ist eine Wortschöpfung aus "mixed" und "Single". Irgendwas zwischen „Ich kann mich nicht entscheiden", „Freund mit Vorzügen" und „Vielleicht findet sich wer Besseres".
Natürlich muss niemand in einer Partnerschaft leben. Auch das Single-Dasein kann erfüllend sein. Meist vor allem, wenn das Soziale Netz groß genug ist, die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Nähe, Austausch, Geborgenheit und Fürsorge zu erfüllen. Allerdings kann man sich das Single-Dasein auch schön reden.
Fühlt es sich nicht gut an, in den Arm genommen zu werden, wenn man es gar nicht verdient hatte?
http://www.eric-hegmann.de/Blogs/169/115/single-mingle-werden-sie-lieber-gluecklich.php