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Kristoff steigt zum alleinigen Rekordsieger in Frankfurt auf

"Vier gewinnt" für Alex Kristoff (UAE Team Emirates) bei Eschborn-Frankfurt | Foto: Cor Vos

(rsn) - Am Tag der Arbeit liefert Alexander Kristoff Jahr für Jahr eine Spitzenleistung ab: Der norwegische Europameister sicherte sich bereits zum vierten Mal in Folge den Sieg beim Radklassiker Eschborn - Frankfurt am 1. Mai und verwies im Sprint einer gut 25-köpfigen Spitzengruppe den Australier Michael Matthews (Sunweb) und den Belgischen Meister Oliver Naesen (AG2R) auf die Plätze.

"Vier Mal zu gewinnen, nun allein an der Spitze der Siegesliste zu stehen und Erik Zabel zu verdrängen, das ist ein schönes Gefühl. Ich habe Geschichte geschrieben. Es war ein sehr hart erkämpfter Sieg. Am Ende war ich müde, aber die anderen auch", beschrieb Kristoff gegenüber radsport-news.com seinen Arbeitstag, der ihm auf den Taunusrunden alles abverlangte.


Schuld an Kristoffs anstrengendem Tag trug auch der Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe). Der 25-Jährige war Teil einer zunächst neun- und später vierköpfigen Spitzengruppe, die erst drei Kilometer vor dem Ende auf der zweimal zu befahrenden Schlussrunde um die Alte Oper in Frankfurt gestellt wurde.


Hinter dem Podium belegten Andrea Pasqualon (Wanty-Groupe Gobert), Sean De Bie (Lotto Soudal), Grega Bole (Bahrain-Merida), Sam Bennett (Bora-hansgrohe), Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), Jan Tratnik (CCC Sprandi) und Juan-José Lobato (Nippo-Vini Fantini) die Plätze vier bis zehn.


Der geschlagene Michael Matthews zeigte sich gegenüber radsport-news.com als fairer Verlierer: "Es lief zunächst nicht so gut. Als ich am letzten Berg die Beine getestet habe, fühlte ich mich besser. Kristoff ist einer der schnellsten Männer der Welt. Ich habe versucht, ihn an den Anstiegen abzuschütteln, aber das hat nicht geklappt. Zweiter nach einer Attacke, das ist ein guter Tag. Kristoff hatte die bessere Position, als Gaviria falsch abbog, hat das für Verwirrung gesorgt."


Auch Kristoff ging auf die Situation ein, als Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) in der letzten Kurve offensichtlich die Orientierung verlor. "Gaviria war so müde, dass er am Ende falsch abbiegen wollte. Da hatte ich sicherlich etwas Glück, denn es wäre schwer gewesen, die Lücke zu ihm zu schließen."


Eine überraschende Leistung bot auch der drittplazierte Naesen: "Das ist mehr als eine positive Überraschung, denn ich bin gerade aus dem Urlaub aus Italien zurückgekehrt. Ich hatte den ganzen Tag zu kämpfen und hätte das Podium nicht erwartet."


Bei Sonnenschein und Temperaturen von 16 Grad hatte sich das Fahrerfeld pünktlich um 12 Uhr aus Eschborn in Bewegung gesetzt und das erste deutsche WorldTour-Rennen der Saison unter die Räder genommen. Nach etwa 25 Kilometern stand schließlich die erste Gruppe des Tages, zu der Daniel Teklehaimanot (Cofidis), Alexejs Saramotins (Bora-hansgrohe), David Tanner (Verandas Willems-Crelan), Floris Gerts (Roompot), Yukiya Arashiro (Bahrain-Merida), Antoine Warnier (WB Aqua Protect) und Aaron Gate (Aqua Blue Sport) gehörten.


Die neun Ausreißer erhielten eingangs des Feldbergs nach 45 gefahrenen Kilometern einen Maximalvorsprung von 4:40 Minuten, den vor allem United Emirates und Sunweb kontrollierten. Bei der zweiten Überquerung des bis zu 23 Prozent steilen Mammolshainer Berges etwa 122 Kilometer vor dem Ende erhöhte Bora-hansgrohe in Gestalt von Buchmann erstmals den Druck, sodass sich an der anschließenden Billtalhöhe mit Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe), Bjorg Lambrecht (Lotto Soudal) und Michael Gogl (Trek-Segafredo) eine Verfolgergruppe bildete, die am Ruppertshainer Berg zehn Kilometer später vorn aufschlossen.


Zu der Zeit musste mit Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) ein erster Sprinter die Segel streichen und auch Teklehaimanot konnte seinen Fluchtbegleitern nicht mehr folgen. Vor allem Sunweb sorgte in Gestalt von Simon Geschke und Edward Theuns dafür, dass die Gruppe nur wenige Sekunden vor dem Hauptfeld fuhr.


Bei der dritten Überquerung des Mammolshainers musste auch Rick Zabel einsehen, dass er zumindest 2018 noch auf seinen ersten Sieg in Frankfurt weiter warten muss. Katusha-Alpecin stellte seine Taktik sofort um und besetzte mit dem Sieger von 2013, Simon Spilak, und Nils Politt eine Verfolgergruppe. Zu ihr gehörten auch Buchmann, Bole, Laurens De Plus (Quick-Step Floors), Julien Bernard (Trek-Segafredo) und Arashiro, die Jagd auf Mühlberger, Lambrecht und Gogl machten.


In der Anfahrt zum vierten und letzten Mammolshainer rund 41 Kilometer vor dem Ziel war der Zusammenschluss vollzogen, während im Feld Sunweb den Abstand nach vorn auf 45 Sekunden hielt. Bei der vierten Überquerung bekundete Politt Schwierigkeiten, doch der Hürther fand Unterschlupf in einer Verfolgergruppe, die sich um Matthews, Pieter Weening (Roompot-Nederlandse Loterij), Marco Canola (Nippo-Vini Fantini) und Jan Tratnik (CCC) gebildet hatte.


Während der Abstand der Buchmann-Gruppe an der Spitze sowohl auf die Verfolger als auch das Feld auf bis zu 1:20 Minuten gut 25 Kilometer vor de Ziel anwuchs, wurden die Verfolger wieder vom Feld geschluckt. Das veranlasste auch Quick-Step Floors dazu, das Tempo zu machen und die Spitzengruppe zu stellen.


Sekunde um Sekunde fuhren die Jäger auf die achtköpfige Spitze zurück, die sich kurz nach der letzten Welle am Hainer Weg auf Bole, Buchmann, Bernard und Spilak reduzierte. Doch alle Mühen des Quartetts waren vergebens: Drei Kilometer vor dem Ende war der Zusammenschluss hergestellt, wobei das erste Feld aufgrund der kurvigen Zielrunde auf knapp 25 Mann reduziert wurde.


Auf dem letzten Kilometer übernahm Bora-hansgrohe für Bennett, doch der Ire versteuerte sich mit Gaviria in besagter letzter Kurve. Der Bora-Sprinter fuhr zwar als Erster auf die Zielgerade, doch 300 Meter vor dem Ziel hatte er dem Antritt von Kristoff nichts entgegenzusetzen, der den aufkommenden Matthews auf Distanz hielt.


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