Christian Kolonovits hat komponiert und gemeinsam mit Angelika Messner getextet: „Vivaldi- Die fünfte Jahreszeit“ heißt sein neuestes Musical, das am Samstag in der Volksoper zur Weltpremiere gelangt.
Drei Mädchen, Mitglieder einer Mädchenrockband, stehen vor der Kulisse der Karlskirche (Bühnenbild und Kostüme: Christof Cremer). Sie begeben sich auf die Spuren des „Rockstars“ Vivaldi. Und diese Spuren führen sie in das Venedig, Rom und Wien des Barock.
Gegen die Konvention
Im Mittelpunkt der Oper steht das „Rockstar“-Leben des Virtuosen und Provokateurs Vivaldi. Er brach schon im 18. Jahrhundert mit gängigen Konventionen: Obwohl Damen das öffentliche Musizieren verboten war, gründete Vivaldi ein Mädchenorchester. Dessen Orchestermitglieder zählte der Virtuose zu seinen Liebschaften - dabei war er Pfarrer, „prete rosso“. Der Klerus reagierte prompt und stattete den Künstler mit einem Aufführungsverbot aus.
„Die Ziele überannt, das Ende nie gekannt, ausgebrannt und den Bogen überspannt“, tönt es von der Bühne. Von erfolglosen zehn Jahren gezeichnet, starb Vivaldi schließlich in Wien, bestattet in einem Armengrab bei der heutigen Karlskirche.
Faserschmeichler und raue Töne
Sieben Jahre nach der Uraufführung der Kinder-Pop-Oper „Antonia und der Reißteufel“ darf sich das Publikum von ungewohnten Klängen überraschen lassen: Kolonovits verschmilzt in seiner „BaROCK-Oper“ Elemente des Barock mit Rockmusik, zarte Streichpassagen mit harten Gitarrenklängen - Ohrwürmer inklusive.
In „Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit“ wird das Leben des Rockstars Vivaldi gezeigt. Volksoperndirektor Robert Meyer führt Regie, Publikumsliebling Drew Sarich singt den rotschöpfigen Vivaldi.
stup, für ORF.at
Publiziert am02.06.2017