"Das Gorki bin ich!": Shermin Langhoff soll an ihrem Theater Schauspieler in Grund und Boden gebrüllt haben und auch körperlich übergriffig gewesen sein. Nimmt der Berliner Senat das Problem nicht ernst?
Von Elisa von Hof
Das Maxim Gorki Theater in Berlin wurde mehrfach zum Theater des Jahres gewählt und mit Kulturpreisen gewürdigt. Doch intern knallt es – und das schon seit Jahren.
Zum Ende der Spielzeit werden wohl mindestens acht Leute das Theater verlassen haben, darunter allein alle vier Regieassistenten. Trotz oft unsicherer Beschäftigungsverhältnisse ist eine solche Fluktuation ungewöhnlich in der Branche. Zudem wollen sich Mitarbeiter an die Kulturverwaltung des Berliner Senats wenden, um sich über das Verhalten von Intendantin Shermin Langhoff zu beschweren – mal wieder, muss man sagen. Es ist das zweite Mal innerhalb von anderthalb Jahren, dass eine Gruppe vom Gorki diesen Weg wählt. Doch geändert hat sich bislang wenig.
15 aktuelle und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters schilderten gegenüber dem SPIEGEL eine toxische Arbeitsumgebung, und dafür spricht auch ein Mailverkehr zwischen Mitarbeitern und der Vertrauensstelle Themis, an die sich Beschäftigte aus Kreativbranchen wenden können, um Übergriffe zu melden. Der SPIEGEL konnte ihn einsehen.
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