Weinende Kinder auf Gepäckhaufen, Lagerfeuer aus Müll: Was Münchner Helfer in Serbien erleben, zwingt sie zu extremen Entscheidungen.
Nachts ist es am schlimmsten, wenn die Sonne weg ist und es kalt wird in Preševo. An jeder Ecke brennen dann kleine Feuer, entzündet aus Müll. Menschen liegen auf dem Boden, in Schlafsäcken, in Decken, unter freiem Himmel. Hungrige Männer kauern auf der Straße, entkräftete Frauen lehnen an der Absperrung, weinende Kinder sitzen auf Gepäckhaufen.
Ganz hinten liegen ein paar wenige Flüchtlinge in kleinen Zelten. Ein großes Zelt, wie es etwa an der deutsch-österreichischen Grenze steht, gibt es hier nicht. Eine Abkürzung auch nicht. Wer weiter will, muss in der Schlange warten, um registriert zu werden. Egal, wie spät es ist. Egal, wie kalt es ist. In dieser Nacht sollen es noch drei Grad minus werden.