Sechs Jahre hat Johannes Achleitner während seines Studiums selbst an der Mü31 mitgebaut. Mit mehr als 1000 Flugstunden auf etwa 50 verschiedenen Segelflugzeugen ist er ein erfahrener Pilot und Fluglehrer. Derzeit promoviert er am Lehrstuhl für Leichtbau. Nun durfte er die neue Mü31 als erster Pilot steuern.
Vor zwei Wochen hatte ich noch ein mulmiges Gefühl. Da waren wir uns noch nicht sicher, ob alles funktionieren wird. Aber die vielen Tests haben großes Vertrauen in das Flugzeug geschaffen. Deswegen habe ich auch gut geschlafen und bin nur einmal kurz aufgewacht.
In- und auswendig! Ich war von 2009 bis 2013 Projektleiter der Akaflieg München und habe das Flugzeug von den Bruchversuchsteilen bis zur Rohbauphase begleitet, habe die Flügel konstruiert und viele Teile selbst gebaut.
Hatten Sie schon häufiger Erstflüge?
Nein, das war der erste. Allerdings bestimmt schon mit an die 50 Prototypen.
Das Flugzeug hat einen ganz speziell geformten Übergang zwischen dem Rumpf und den Flügeln. Dazu wurden viele Tests im Windkanal gemacht. Wenn unsere Berechnungen stimmen, sollte diese Form die Flugleistung um etwa fünf Prozent verbessern. Genaues kann man natürlich erst nach der genauen Auswertung sagen. Aber im Flugmaschinenbereich sind fünf Prozent ein beachtlicher Fortschritt.
Zunächst muss man wissen, dass wir das Flugzeug beim ersten Versuch nur im Bereich der Flugenveloppe, also des zulässigen Betriebsbereichs, testen dürfen. Ganz einfach aus Sicherheitsgründen. Dieser vorgegebene Rahmen soll allerdings beim ersten Flug komplett ausgetestet werden. Danach steigert sich der Belastungsbereich in den Testflügen immer weiter. Das heißt, ich habe das Flugzeug nur auf 160 Stundenkilometer beschleunigt. Später kann die Maschine Geschwindigkeiten von 300 Kilometern in der Stunde fliegen. Das Testprogramm haben wir in 3000 Meter Höhe abgearbeitet. Diese Höhe ist wichtig, damit im Notfall noch der Absprung mit dem Fallschirm möglich ist.
Ja, das ist üblich beim Segelfliegen. Zusätzlich gibt es auch eine Notausstiegshilfe.