Ein kleines Land am Kaukasus strebt nach Europa. Seit März 2017 haben
seine Bürger Visafreiheit. Die Euphorie ist groß: Es gibt
EU-Infocenter, in der Hauptstadt hisst die Regierung schon heute die
Europäische Flagge, und von den Hängen des Kaukasus fließt oranger Wein
in die Länder der Union. Georgien ist aber auch ein Land, in dem man
Stalin im Einkaufszentrum begegnet. Hier trennt Stacheldraht den Bauern
von seinen Kühen, junge Frauen vermieten ihre Gebärmutter, dürfen aber
nicht alleine wohnen. Und die Georgier sagen von ihren Gästen, sie seien
von Gott gesandt. Zu elft wollten wir von der Zeitenspiegel Reportageschule
wissen, was das für ein Land ist, mit dem Europa so heftig
flirtet. Gemeinsam mit drei kaukasischen Kollegen machten wir uns auf
die Reise.
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