In den letzten zehn Jahren erlebte die nordmazedonische Hauptstadt Skopje eine beispiellose architektonische Transformation ihres Zentrums. Unter dem Projekttitel „Skopje 2014“ ließ die bis 2016 das Land regierende rechtskonservative Partei VMRO-DPNME unter Führung von Nikola Gruevski in Eigenregie und ohne die Stadtgesellschaft oder eine professionelle Architektenschaft einzubeziehen an den Ufern des Flusses Varda zahlreiche pseudohistorische Neu- und Umbauten zu einem regelrechten Spottpreis von rund 700 Millionen Euro realisieren. Das Resultat ist ein teils grotesk entstellter öffentlicher Raum, dessen „Sanierung“ mithilfe von viel Styropor und Gips keine städtebauliche Instandsetzung war, sondern allein dem politischen Zweck einer nationalistisch und populistisch motivierten Identitätskonstruktion diente ...
Erschienen bei Baunetz am 19.2.2020