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Dieser Roboter ist der Tante-Emma-Laden von morgen

Der Robomart soll als kleiner Supermarkt auf Rädern selbstfahrend in Quartieren aufkreuzen.

Der Robomart ist ein autonom fahrender, kleiner Supermarkt auf vier Rädern. Die Idee stammt von einem kalifornischen Startup und erinnert stark an den Migros-Bus von einst.


Detailhändler und Logistiker experimentieren eifrig mit Robotern – vor allem für die Auslieferung von Bestellungen. Die Schweizerische Post etwa testete bereits Lieferroboter in Zürich, Bern, Köniz, Biberist und Zuchwil. In Dübendorf läuft ein weiteres Pilotprojekt. Drohnen fliegen bereits im Tessin.


Ein Startup aus Kalifornien geht noch einen Schritt weiter: Gleich ein ganzer Supermarkt auf vier Rädern soll autonom durch Quartiere fahren und Kunden mit Lebensmitteln versorgen. Im Robomart findet man Obst, Gemüse und abgepackte Lebensmittel auf einer Fläche von knapp 4 Metern Breite und 2 Metern Höhe. Auf der CES-Messe in Las Vegas war schon ein erster Prototyp im Einsatz.


Dispatch und Lutebox zuvor gestartet

Hinter dem Unternehmen steckt Ali Ahmed, der bereits die beiden Startups Dispatch und Lutebox im Silicon Valley lanciert hat. Bei letzterem bestellten Kunden vor allem Essen. Deshalb war es klar, dass der Gründer einen Schritt weiter geht und das Essen künftig mit einem Roboter an den Mann bringen möchte, berichtet das amerikanische Startup-Portal «TechCrunch».

Im Jahre 1925 startete die Migros die ersten Migros-Wagen in Zürich.

Parallelen zum «Migros-Wägeli»

Die Idee erinnert stark an den Migros-Bus von damals: Im August 1925 fuhren die ersten mobilen Verkaufswagen der Migros in Zürich los. Sie waren mit sechs Produkten des täglichen Bedarfs beladen. Der Migros-Wagen war eine der prägendsten Ideen von Gründer Gottlieb Duttweiler. 


Im Laufe der Jahre baute die Migros das Angebot aus, und die Präsenz des Supermarkts auf vier Rädern gehörte zum Schweizer Alltag. Der Migros-Bus war vor allem in Dörfern und Aussenquartieren beliebt, weil er vor Ort aufkreuzte und die Kunden nicht den Weg zur nächsten Migros-Filiale auf sich nehmen mussten.

Anfang der 2000er-Jahre änderten sich aber die Einkaufsgewohnheiten, erste Online-Shopping-Angebote entstanden. 2007 verschwand der letzte Migros-Bus von der Strasse. 2016 gab es ein kleines Revival, das aber eher ein Marketingschachzug war. 


Online-Shops liefern nicht nur ins Quartier, sondern vor die Haustüre

Ein Revival der Migros-Verkausbusse ist zurzeit kein Thema. «Pläne für die Einführung eines Supermarkt-Roboters gibt es nicht», sagt ein Sprecher. Gleichzeitig heisst es: «Die Migros ist immer an innovativen Konzepten interessiert.» So würde etwa der Einkauf direkt vor die Haustüre geliefert. Und mit dem Dienst PickMup könne man auch online bestellte Ware an über 700 Orten schweizweit abholen.

Der letzte Migros-Verkaufsbus verschwand 2007 von den Schweizer Strassen.

Nur eine Frage der Zeit, bis Lebensmittel per Roboter kommen

Die Schweizer Detailhändler dürften auch in Zukunft an neuen Ideen tüfteln und diese fortlaufend testen, weil sich das Kundenverhalten immer schneller ändert. Und sie wollen mit der Konkurrenz mithalten und neue Konzepte aus dem Ausland im Auge behalten. 

Davon gibt es genug:  Lidl Schweden möchte beispielsweise Ende dieses Jahres einen führerlosen Lieferwagen in Schweden testen, wie das Startup-Portal «Gründerszene» berichtete. Auch der Lieferdienst Foodora, ein Unternehmen des Konzerns DeliveryHero, testet autonome Lieferroboter, um sich künftig die Velokuriere in den Städten zu sparen. Und Pizza Hut möchte mit Toyotaein Fahrzeug entwickeln, welches ohne menschliches Zutun Pizza ausliefern kann.

Roboter anstatt Velokuriere: Der Lieferdienst Foodora, der zu Delivery Hero gehört, testete einen Roboter in Hamburg.
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