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Vergessen und verseucht

Im Norden des Kosovo, nahe der Stadt Mitrovica, wohnen mehr als 100 Familien der Roma-Minderheit, fast 600 Erwachsene und Kinder in bleiverseuchten Lagern. Die Vereinten Nationen (UN) hatten die Lager nach dem Ende des Krieges zwischen Serben und Kosovo-Albanern in den 1990ern errichtet. Gedacht waren sie als Provisorium. Auf ein Umsiedeln warteten die Familien viele Jahre. Das Blei in Luft und Boden vergiftete die Kinder, zerstörte ihr Nervensystem, hinderte das Gehirnwachstum, Mädchen brachten behinderte Babies zur Welt oder hatten Fehlgeburten. Doch die UN kümmerten sich nicht mehr, die Familien saßen im Gift fest.