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EV Landshut muss sich gegen die Heilbronner Falken geschlagen geben

Die Entscheidung – Justin Kirsch verwandelte als Einziger seinen Penalty und sicherte damit Heilbronn den Sieg. (Foto: Christian Fölsner)

​Eine Verbesserung im Vergleich zu letzter Woche war nötig beim EV Landshut und die gab es auch. Das Spiel am Gutenbergweg gegen die Heilbronner Falken hatte einiges zu bieten - viele Chancen, acht Tore, zwei Wendungen, Verlängerung und ein Shootout. In letzterem hatten dann die Gäste das bessere Ende für sich: 4:5 nach Penaltyschießen, obwohl es bis zur Hälfte der Partie eher nach einem Erfolg für die Niederbayern aussah.

Landshut - fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen; Heilbronn: sieben Pleiten in den letzten acht Begegnungen. Man konnte diese Partie am Landshuter Gutenbergweg also guten Gewissens als Krisentreffen bezeichnen. Für die Hausherren gab es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schlechte - das Line-Up fiel weiterhin dünn aus; die Gute - mit Marco Pfleger kehrte zumindest eine Offensivkraft in den Kader von Axel Kammerer zurück. Letzterer, der Interimscoach des EVL, mahnte im Vorfeld der Partie, es dürfe keine Ausreden mehr geben.

Die brauchten die Cracks von der Isar zu Beginn auch nicht. Der Start des Spiels war durchaus ansehnlich, die Falken optisch mit leichtem Übergewicht, aber der EVL mit dem Tor - und mit was für einem: Benedikt Brückner zog noch vor der blauen Linie ab und traf ins Schwarze. Die Führung für die Hausherren, die den Schwung des Führungstreffers mitnahmen und gefährlich blieben. Der zweite Treffer folgte aber erst gegen Ende des ersten Abschnitts, als eigentlich die Falken drauf und dran waren das Heft in die Hand zu nehmen. Lukas Mühlbauer überwand Florian Mnich im Gästetor aus spitzem Winkel mit der Rückhand - ähnlich wie beim ersten Einschlag hätte Mnich den halten können, um nicht zu sagen müssen - so aber lagen die Niederbayern zur ersten Pause mit 2:0 in Front.

Und dieses Momentum nahmen die Gastgeber mit in den zweiten Abschnitt, verpennten es aber das dritte Tor zu erzielen. Mit zunehmender Dauer übernahmen dann ähnlich wie schon im ersten Drittel die Falken immer mehr die Regie. Der Lohn: Der Anschlusstreffer durch Philipp Preto. Unmittelbar danach: vergebener Alleingang Pfleger, Pfostenschuss Weihager. Die Strafe: Der Ausgleich durch Justin Kirsch, der im Slot vor Pätzold am schnellsten schaltete und das 2:2 erzielte. Damit ist das zweite Drittel aber noch nicht zu Ende erzählt. Alexander Dersch hat kurz nach dem Ausgleich in der eigenen Zone einen Blackout und spielt die Scheibe Judd Blackwater auf die Kelle. Der bedankt sich artig und haut Dimitri Pätzold den Puck unters Lattendach - 3:2 aus Sicht der Gäste - Spiel binnen viereinhalb Minuten gedreht.

Wirklich geschockt zeigte sich der EVL im dritten Abschnitt nicht, besser aus der Kabine kamen dennoch die Falken. Erst ließen die Gäste eine Drei-auf-Eins-Situation liegen, aber dann half einmal mehr die Landshuter Defensive mit. Der Nutznießer der niederbayerischen Unachtsamkeit war erneut Judd Blackwater - 2:4, aber noch nicht der Genickbruch für die Hausherren. Nur drei Minuten später brachte Marco Pfleger Landshut wieder heran. Der Treffer des letztjährigen Top-Scorers gab den Niederbayern noch einmal Aufwind. Sie zogen in der Schlussphase alle Register und schon bei noch 2:19 Minuten auf der Uhr auch ihren Goalie Dimitri Pätzold - das wurde belohnt: Weihager brach beim Abschluss der Schläger, die Scheibe fand aber ihren Weg zu Pfleger, der den Doppelpack schnürte, das 4:4 machte und sein Team damit in die Verlängerung rettete.

Und in dieser ging es zur Sache: Blackwater traf das Lattenkreuz, Mühlbauer scheiterte an Mnich, Pfleger brachte die Scheibe zweimal nicht ins Gehäuse, Maschmeyer visierte das Außennetz an - viel los, aber kein Tor - Penaltyschießen, Nervenschlacht. Diese Nerven hatte nur einer, der letzte Schütze der Falken, und der hieß Justin Kirsch. Heilbronn gewinnt mit 5:4 nach Penaltyschießen in Landshut.

Der Sieg der Falken geht in dieser Form in Ordnung. Die Unterländer zeigten ein gutes Auswärtsspiel und bestraften die Fehler des EVL gnadenlos. Die Dreihelmenstädter agierten im Vergleich zu letzter Woche stark verbessert und kämpften sich nach dem Rückstand aufopferungsvoll heran, unterm Strich war es aber dann doch zu wenig für einen Sieg am Ende des Heimspielmarathons. Für den EVL geht es am Sonntag nach Kassel, die Falken empfangen dann den ESV Kaufbeuren.

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