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"Killfie": Der tödliche Porträtwahn

"Me, Myself and My Killfie" heißt die klangvolle Studie der Carnegie Mellon Universität, die einen eher ernsten Hintergrund hat.

Der Trend, sich selbst in sämtlichen Lebenssituationen zu fotografieren und diese Bilder über die sozialen Netzwerke zu teilen, hat sich in den letzten Jahren deutlich herausgebildet. Er ist so populär geworden, dass das Wort "Selfie" seinen eigenen Eintrag im Oxford Dictionary bekommen hat. 2013 wurde es sogar zum Wort des Jahres ernannt. Doch wie sooft hat auch dieser scheinbar harmlose Freizeitspaß seine Schattenseiten.

Laut der Studie "Me, Myself and My Killfie: Characterizing and Preventing Selfie Deaths" gab es zwischen März 2014 und September 2016 weltweit 127 Todesfälle, die auf Selfies zurück zu führen sind. Zahlreiche andere Personen wurden bei dem Versuch, sich selbst in Szene zu setzen, verletzt. Eine deutliche Zunahme war ebenfalls zu erkennen, da die Zahl der tödlichen Unfälle innerhalb des Betrachtungszeitraumes von 15 (2014) auf 39 (2015) und 73 (2016) anstieg. Damit starben allein 2015 mehr Menschen durch Selfies als durch Hai-Attacken.

Quelle Grafik: Statista

Auch Tote ohne Eigenverschulden

Gegenstand der Untersuchung waren Zeitungsmeldungen zu Vorfällen, die per Definition nicht aufgetreten wären, hätte die entsprechende Person oder Gruppe kein Selfie gemacht. Dies betrifft auch Personen, die beim Leisten von Hilfe oder einfach aufgrund ihrer Anwesenheit ums Leben kamen.

Der Studie zufolge starben die mit Abstand meisten Menschen in Indien, wo 76 Personen, also knapp 60 Prozent der Opfer, ums Leben kamen. Weitere neun Menschen starben in Pakistan, gefolgt von den USA mit acht Todesopfern. Deutschland ist in der Statistik nicht erfasst.

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