Die meisten Lipome sind harmlos. Nur selten sind sie bösartig. Das trifft in etwa bei einem von hundert Fällen zu. Dann sprechen Mediziner von einem Liposarkom. "Typisch für bösartige Fettgeschwülste sind schnelles Wachstum und Druckschmerzen", so Hautarzt Konstantinow. "Ein Liposarkom lässt sich nicht gut verschieben, weil es mit dem umliegenden Gewebe verwachsen ist." Liposarkome treten häufiger ab dem 50. Lebensjahr auf und bilden sich vorwiegend am Rücken und im Nacken. "Auch bei großen, tiefliegenden und langsam wachsenden Lipomen ist es wichtig sicherzustellen, dass kein bösartiges Liposarkom entsteht", sagt Konstantinow. "Dies lässt sich zunächst mit bildgebenden Methoden wie einer Kernspintomografie überprüfen."
Entfernung nur selten nötigSolange Lipome unproblematisch sind, müssen sie nicht entfernt werden. Aufgrund ihrer Lage oder ihrer Größe können sie jedoch manchmal Beschwerden bereiten. "Manche Lipome drücken auf Nervenbahnen, Sehnen, Muskeln und Blutgefäße und verursachen dadurch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen", erklärt Konstantinow.
Viele Betroffene fühlen sich optisch von dem "Knubbel" gestört - besonders, wenn das Lipom an einer gut sichtbaren Stelle am Körper sitzt. Dann hat die Behandlung rein kosmetische Gründe. "In diesem Fall sollte man sehr genau nachfragen, was der Patient sich von der Operation erwartet", sagt der Dermatologe. "Die Operation hinterlässt eine Narbe. In manchen Fällen ist diese auffälliger als ein kleines Lipom." Bei rein kosmetischen Eingriffen muss der Patient die Kosten für die Operation selbst tragen.
Wer sich an seinem Lipom stört, der sollte einen Hautarzt oder einen Chirurgen aufsuchen, denn entfernt werden kann ein Lipom nur operativ. "Abhängig davon, wie groß es ist, welche Struktur es hat und an welcher Körperstelle es sitzt, gibt es unterschiedliche Techniken, es zu entfernen", erklärt Konstantinow. Häufig setzt der Arzt einen kleinen Schnitt und drückt oder zieht die verkapselte Fettgeschwulst aus der Wunde. Dabei genügt in der Regel eine örtliche Betäubung.
"Die komplette Geschwulst muss mit seiner feinen Kapsel beseitigt werden, sonst kann sich nach einiger Zeit an der gleichen Stelle ein neues Lipom bilden", sagt der Experte. "Wichtig dabei ist, dass die Wunde mehrschichtig vernäht werden muss, um Hohlräume unter der Haut zu vermeiden." Wenn die Geschwulst nicht zu groß ist und direkt unter der Haut sitzt, ist die Operation einfacher.
Manchmal ist Absaugen möglichIn manchen Fällen ist auch ein Absaugen möglich, bei der nur sehr kleine Narben zurückbleiben. Lipome, die sich fest anfühlen, haben einen hohen Anteil an Bindegewebe und lassen sich schlecht absaugen. Ein erfahrener Operateur erkennt schnell, welche Technik sich am besten zur Entfernung eignet. Liegt ein Liposarkom vor, erfordert dies eine spezielle Therapie, die in einem erfahrenen Zentrum stattfinden sollte.
Dass man die unschönen Knubbel ein für alle mal los ist, dafür gibt es keine Garantie. Denn auch nach einer Operation können sich an anderen Körperstellen weitere Lipome bilden.