Corinna Fuchs-Laubach

Großenkneten / Landkreis Oldenburg

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Oldenburg: Die besten Wohnlagen für Immobilien und Wohnungen

Kapitalanleger drängen in die Stadt an der Hunte und treffen auf einen fast leer gekauften Markt. Der stetige Zuzug und attraktive Bauprojekte machen die Stadt auch langfristig interessant. Keine Kommune im Nordwesten entwickelt sich dynamischer als Oldenburg. Kapitalanleger, Wissenschaftler, Familien und Ruheständler zieht es gleichermaßen in die knapp 162.000 Einwohner zählende Universitätsstadt. Die Immobilienmakler vor Ort wetteifern um die besten Objekte für ihre Klientel. Die vor einigen Jahren als „Stadt mit der höchsten Lebensqualität" ausgezeichnete, ehemalige Residenzstadt erlebt einen fast unheimlichen Boom. Für den Immobilienmarkt bedeutet das eine rege Nachfrage, der allerdings nur ein knappes Angebot entgegensteht - was sich in der Preisentwicklung spiegelt. Vor allem stadtnahe Zwei- bis Drei-Zimmer-Eigentumswohnungen werden gesucht. „Das Interesse an Eigentumswohnungen ist nahezu ungebremst", sagt Cord Grasse, geschäftsführender Gesellschafter der Immobilienfirma Fritz Wübbenhorst. „Bei Gebrauchtimmobilien hat das im vergangenen Jahr einen Preisanstieg von bis zu 20 Prozent mit sich gebracht, und der Trend hält an." Selbst Altimmobilien aus den 70er-Jahren gehen heute nicht unter 1200 Euro pro Quadratmeter weg. Ein- und Zweifamilienhäuser aus dem Bestand (30 Jahre alt, 130 Quadratmeter Wohnfläche, mittlere Lage) lassen sich indes nach wie vor für einen Durchschnittspreis von gut 200.000 Euro erwerben. Für Neubauten werden Preise ab 300.000 Euro verlangt, bei Einzelobjekten könne die Preisentwicklung aufgrund der Nachfrage extrem nach oben ausschlagen. Obergrenzen klar zu definieren sei schwer geworden. Wirtschaftskrise, drohende Staatsbankrotte - die anhaltende Suche nach Sicherheit macht die Immobilie zu einer gefragten und attraktiven Geldanlage. Das dauerhaft niedrige Zinsniveau und eine steigende Beliebtheit der Region verstärken diesen Effekt für Oldenburg. Insbesondere in den zentralen Quartieren rund um den herzoglichen Stadtkern wie dem Dobben-, Gerichts- oder Haaren­eschviertel steigen die Preise für Villen und Stadthäuser. Und das zumeist unabhängig vom Stand der Sanierung. Neben Eigentumswohnungen ziehen Kapitalanleger zunehmend Reihen- und Doppelhäuser in Betracht. Mehrfamilienhäuser sind hingegen eine Rarität auf dem Oldenburger Markt. Auch aus Süddeutschland und den Niederlanden strömen immer mehr Investoren an die ­Hunte. „Wer jetzt kauft, macht einen guten Schnitt", sagt Andree Meyerdierks, geschäftsführender Gesellschafter der Meyerdierks Immobilien GmbH. Oldenburg stagniert nicht, die Stadt ist in Bewegung, neue Quartiere wie auf dem Kasernengelände in Donnerschwee oder an der Amalienstraße sind in Planung. Hier entstehen zahlreiche Wohnungen, die die wachsende Kommune in den kommenden Jahren dringend ­benötigt. Die prognostizierte demografische Entwicklung ist günstig: Die Stadt wird eine junge bleiben. Das Durchschnitts­alter der Bevölkerung liegt heute bei unter 45 Jahren. Dazu trägt die lebendige Wissenschafts- und Technologieszene bei. Die Universität wird mehr und mehr zum Magneten für die Stadt. Angrenzende Viertel wie Wechloy und Bloherfelde profitieren davon und gewinnen permanent an Beliebtheit. Die Nähe zu Großstädten wie Bremen oder dem niederländischen Groningen, mit dem beispielsweise der innovative Europäische Medizinstudiengang aus der Taufe gehoben wurde, macht Oldenburg zu einem attraktiven Wohnort für Pendler. Die täglichen Distanzen sind überschaubar, die Infrastruktur ist gut. Mit der Nähe zur Nordsee und dem Zwischenahner Meer in direkter Nachbarschaft hat die Stadt überdies einen ausgewiesen hohen Freizeitwert. Dazu kommen alle Annehmlichkeiten einer Großstadt: Cafés, Kinos, Museen, ein Staatstheater und jede Menge Einkaufsmöglichkeiten mit einem gut sortierten und teils noch vom Inhaber geführten Einzelhandel. Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist groß, der Raum aber begrenzt. Mit ­eigenen Stadtbauvorhaben wie den Umwandlungen des Fliegerhorstes und des alten Stadthafens zu neuen Quartieren sollen Lebensqualität und Attraktivität des Standortes nachhaltig erhöht werden. Während sich der Baubeginn am Stadthafen verzögert (hier soll eine moderne, zwölf Hektar fassende Wasserstadt mit unmittelbarer Innenstadtanbindung entstehen), hat die Revitalisierung des einstigen Militärgeländes in Oldenburgs Norden bereits begonnen. Auf dem 193 Hektar fassenden Areal sollen familiengerechte Wohnungen entstehen, die mit Ökoenergie versorgt werden. Ein knapp 27 Hektar großer Solarpark ist soeben in Betrieb genommen worden. Auf gut 117 Hektar sollen unterschiedliche Wohnungsvorhaben umgesetzt werden. Geplant ist ein moderner Stadtteil mit viel Grün - und einer Vielzahl an Mietwohnungen, an denen es in Oldenburg besonders mangelt.

Oldenburg bleibt auf Wachstumskurs. Die anhaltend hohe Nachfrage und das geringe Immobilienangebot auf dem Markt treiben die Preise weiter in die ­Höhe. Die Langfristprognose verspricht stabile Werte. Mit neuen Stadtentwicklungsprojekten wird der Markt kontinuierlich belebt.

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