Deniz weiß nicht weiter. Er versteht nicht, warum es „wegen des Hundes" heißt und nicht „wegen dem Hund", wie alle sagen. Eigentlich lernt er gerne Deutsch, in der Schule lobt ihn die Lehrerin für seine schnellen Fortschritte.
Aber Deniz sitzt nicht in der Schule. Es ist Jänner 2021, der dritte Schullockdown. Deniz ist elf Jahre alt und besucht normalerweise eine Neue Mittelschule (NMS) im achten Bezirk. Er mag Informatik und Videospiele, später will er studieren und Programmierer werden. Seit knapp vier Wochen hat er seine Freunde und Lehrer nicht gesehen. Er wünscht sich jemanden, der ihn ermutigt: So geht das.
Aber Deniz sitzt alleine in seinem Zimmer, der Schreibtisch mit dem Laptop darauf passt gerade so neben das Bett. Der Fernseher ist sein Stolz, stundenlang spielt er auf der Playstation „FIFA", „Minecraft" oder „Fortnite" mit Freunden. Das kommt dem Fußballspielen in der Schule noch am nächsten. Der Auslauf fehle ihm, sagt Deniz, er wirkt unkonzentriert und besorgt.