Berlin (MOZ) Die Suche nach der verschwundenen Berliner Schülerin Rebecca dauert an. Am Donnerstag habe es keine neuen Hinweise zum Verbleib der 15-Jährigen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Inzwischen gingen bei der Polizei mehr als 1400 Informationen aus der Bevölkerung ein.
Unter den zahlreichen Hinweisen seien auch welche von Hellsehern, berichtete Polizeisprecher Carsten Müller. Bislang hätte sich 18 selbsternannte Seher mit einer Vielzahl von Hinweisen zu Örtlichkeiten, wo Rebecca zu finden sei, gemeldet. Unter den vermeintlichen Tippgebern ist auch Michael Schneider. Der Mann ist kein Unbekannter. Immer dann, wenn es eine groß angelegte Suchaktion zu einer vermissten Person gibt, ist Schneider in den Medien präsent. Er vermutet, dass Rebecca tot ist. Ihre Leiche befinde sich in einem Waldstück bei Briesen (Oder-Spree), behauptet er.
Bislang ist nicht bekannt, ob die Polizei in diesem Gebiet nach Rebecca gesucht hat. Am Donnerstag kontrollierte ein kleines Ermittlerteam einen bestimmten Bereich. Wo das war, wurde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt. Zuvor hatte die Polizei am Mittwoch in einem Waldstück bei Rieplos (Oder-Spree) vergeblich versucht, etwas zu finden.
Polizeisprecher Müller betont: "Hinweise von Hellsehern werden - wie alle anderen Hinweise auch - entgegengenommen und bearbeitet, nachdem eine Bewertung vorgenommen wurde." Grundsätzlich würden Ermittlungen aber ausschließlich an wissenschaftlichen Erkenntnissen, langjährigen Erfahrungen und kriminalistischen Erwägungen ausgerichtet.
Auch die Polizei geht inzwischen davon aus, dass Rebecca tot ist. Ihr Schwager wird eines Tötungsdelikts verdächtigt, er sitzt in Untersuchungshaft. Die Angehörigen der Vermissten haben mehrfach in Interviews bekräftigt, dass sie den 27-Jährigen für unschuldig halten - zuletzt auch in dieser Zeitung.
Ob die Anwältin des Verdächtigen Haftbeschwerde eingelegt hat, blieb bislang unklar. Petra Klein sagte: "Ich habe eine Verschwiegenheitsverpflichtung gegenüber meinem Mandanten und die nehme ich ernst." Bei der Staatsanwaltschaft war eine solche Beschwerde bis zum Donnerstagnachmittag nicht bekannt.
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