Mit einem breiten Grinsen im Gesicht macht sich der Minenarbeiter ans Werk. Unter Tage schaufelt er Kohle. Ein anderer grinsender Arbeiter transportiert das schwarze Gold mit einem Aufzug in ein Lager. Und schon klingelt beim Manager die Kasse. Im Spiel „Idle Miner Tycoon" geht es darum, eine Mine auszubauen und deren Abläufe so zu verbessern, dass immer größere Umsätze erzielt werden können. Hinter der simplen Wirtschaftssimulation, die auf dem Smartphone gespielt wird, steckt das Berliner Start-up Kolibri Games. Und das ist mittlerweile selbst eine Goldgrube.
38 Millionen Euro betrug der Jahresumsatz der Softwareschmiede 2018, seither wurden keine Zahlen mehr veröffentlicht. Anfang 2020 gab der französische Softwarekonzern Ubisoft bekannt, 75 Prozent von Kolibri gekauft zu haben. Einen solchen Deal hätte sich der Mitgründer Daniel Stammler nicht einmal träumen lassen, als er vor vier Jahren mit einer Handvoll Freunden in Karlsruhe startete. Der millionenschwere Erfolg seiner Firma basiert allein auf dem niedlichen Minenspiel, das die Studenten damals im Wohnzimmer ihrer WG entwickelten.