Neonazis und Friedensaktivisten, die Nordkorea lieben
Den Job eines nordkoreanischen Botschafters stellt man sich nicht gerade spannend vor, schließlich gilt das Land als politisch isoliert, und allzu viele Visa-Anträge dürfte es auch nicht zu bearbeiten geben. Am 8. April jedoch wurde gefeiert, in der Berliner Glickastraße. Anlässlich des "Tages der Sonne, dem 104. Geburtstag des großen Führers Genossen Kim Il-sung" gratulierte eine Gruppe von Deutschen dem Botschafter Ri Si Hong und gelobte, "immer fest an der Seite der gerechten Sache des koreanischen Volkes" stehen zu wollen. Die illustren Gäste waren Aktivisten der "Antiimperialistischen Plattform" (AIP) um Michael Koth, und die kommen ungefähr einmal im Monat vorbei. Koth gehört zu den dienstältesten Querfrontlern Deutschlands, er versuchte schon, links und rechts zu vereinen, als Jürgen Elsässer noch ein langhaariger Schullehrer war.