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Der Source Code der AfD

Foto: Miriam Juschkat (CC SA 1.0)

Katharina Nocun macht sich Sorgen. Sorgen um die Zukunft dieses Landes. Deshalb liest sie AfD-Parteiprogramme und veröffentlicht die abstrusesten Thesen der Partei auf ihrem Blog. Eine Zusammenfassung der besten "What-the-Fuck-Momente" präsentierte sie bei ihrem Talk am Mittwoch.


von Laura Eßlinger und Christina Spitzmüller

Zum Beispiel liebäugelte die AfD auf ihrem Bundesparteitag in Köln mit einem umfassenden Ausbau der Videoüberwachung - am liebsten mit Gesichtserkennung. Statt von Verbrechensbekämpfung werde bei der Partei gerne von Verbrechensverhütung gesprochen: DNA-Auswertungen nach biogeografischen Merkmalen inklusive. "Die Würde des Menschen ist für die AfD also antastbar", sagte Nocun. Artikel 1, Absatz 1 des Grundgesetzes: geschenkt.

Auch das Internet soll sicherer werden, wenn es nach der AfD geht: Seiten, die für Jugendliche gefährdend sein könnten, sollen gesperrt werden. Darunter fallen nach Parteimeinung Pornografie, Anleitungen zum Selbstmord und zum Hungern, sagte Nocun. "Anleitung zur Magersucht? Werden dann 90 Prozent der Modemagazine zensiert?"

Die Partei des "kleinen Mannes", als die die AfD sich gerne inszeniere, sei sie keineswegs: "Abschaffung der Erbschaftssteuer, die in Deutschland erst ab 400.000 Euro gilt? Das ist doch Politik für die oberen zehn Prozent", so Nocun.

Einen besonders "interessanten" Vorschlag zur besseren Sichtbarkeit von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen liefere die AfD NRW: Mit Flaggen der jeweiligen Kommune, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Deutschland-Flagge solle sichergestellt werden, dass sich auch weniger Ortskundige, Ältere sowie Menschen mit Behinderung orientieren können. "Während der Fußball-WM wird dieser Plan leider nicht aufgehen, liebe AfD! Da hängen überall Flaggen."

Für Nocun ist klar: "Die AfD ist eine rassistische Partei. Es gibt eine Alternative zur Alternative für Deutschland."



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