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Feature

Weltklasse-Percussion - Marilyn Mazur

Balafon, Bongos, Congas, Cymbals, Glocken, Gongs, Percussion-Koryphäe Marilyn Mazur kennt, hat und spielt alles - jedenfalls fast. Die Jazz- und Weltmusikerin hat vier Jahrzehnte Musikgeschichte mitgeschrieben. In den 1980ern tourte sie in den USA mit Trompeten-Legende Miles Davis, Saxofon-Ikone Wayne Shorter und Bigband-Grande Gil Evans, dann von Skandinavien aus mit dem norwegischen Saxofon-Idol Jan Garbarek. Seitdem scharte sie reihenweise eigene, innovative Ensembles um sich, von „Future Song“ über die „Marilyn Mazur Group“ bis zum „Percussion Paradise“. Ihre neueste Combo „Shamania“ ist ein Urkräfte-Treffen skandinavischer Künstlerinnen, ebenso klang- wie rhythmusstark. Schon vor Jahren geadelt mit dem dänischen Jazzpar Preis und dem französischen Django d’Or als „Legende des Jazz“ setzt sich Mazur längst nicht zur Ruhe.


Christina M. Bauer


Klopfend, raschelnd, klingend und schlagend hat sich Marilyn Mazur einen Platz in der modernen Jazzgeschichte erspielt. Bereits Jazzjournalist Joachim-Ernst Berendt nannte sie eine „Spezialistin des sound painting“ und „Meisterin des Kolorierens von Rhythmen“.


Skandinavische Frauenpower


Zu Beginn meist von Männern umgeben, hatte Mazur früh die Idee, Frauen-Ensembles zu gründen. Ihre Gruppe „Percussion Paradise“ verband sie für etwa sieben Jahre mit vier weiteren Percussionistinnen. Schon in den 1970ern musizierte sie in der „Primi Band“ mit Laien und Profi-Musikerinnen. Als das Kopenhagen Jazz Festival ein Revival anfragte, gründete sie ihre Profi-Formation „Shamania“. An das erste Konzert 2015 kann sie sich gut erinnern. „Das hat so viel Spaß gemacht, dass wir uns sagten: ,Das müssen wir weiter machen.’“ Etwa zehn Auftritte im Jahr, seit Anfang 2019 nun ein Album beim Label RareNoise Records, und das von vielen Wohnorten in Skandinavien aus. Proben gibt es de facto keine, Konzert heißt: treffen, besprechen, spielen.


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