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Amazons Endgame

Rekordumsatz und Rekordgewinn, aber Kampagnen gegen Arbeitsrechte und Steuerrückzahlungen. Amazons moralische Bankrotterklärung ist in Österreich angekommen.

Am Ende war es nicht einmal knapp. Es war deutlich. Anfang des Jahres stimmten im Amazon-Verteilzentrum in Bessemer/Alabama die Beschäftigten gegen die Gründung einer Arbeiter*innen-Vertretung - mit 1.798 zu 738 Stimmen. Trotz einer breiten Solidarisierung in der Öffentlichkeit. Prominente und Politiker*innen hatten sich mit den Amazon-Angestellten solidarisiert. Schauspieler Danny Glover, die NFL-Spieler-Gewerkschaft und selbst US-Präsident Joe Biden.


Genutzt hat es nichts. In den USA befinden sich die Gewerkschaften seit Jahrzehnten auf dem absteigenden Ast. Und Amazon fuhr vorab eine radikale Kampagne gegen die Gewerkschaftsgründung. So gab es für die Angestellten verpflichtende Filmvorführungen, in denen die Arbeiter*innenvertretungen in ein schlechtes Licht gerückt wurden. Die Firmenleitung änderte außerdem die Ampel-Schaltung bei der Werkseinfahrt, damit die Wahlhelfer*innen die ankommenden Arbeitnehmer*innen nicht mehr im Auto ansprechen konnten.


Trotzdem ein Erfolg?


Orhan Akman, ver.di-Bundesfachgruppenleiter für Einzel- und Versandhandel in Berlin, wertet diese Wahl deswegen auch nicht als die ernüchternde Niederlage, als die sie in den Medien oft dargestellt wird: „Die Auseinandersetzung der US-amerikanischen Gewerkschaften in Alabama halte ich für einen Erfolg. Weil sie verdeutlicht hat, mit welchen Mitteln und welcher Radikalität dieses Unternehmen versucht, demokratische, verbriefte Rechte abzuwürgen." Soll heißen: Die Arbeiter*innen mögen nicht organisiert sein, der Imageschaden für Amazon ist aber angerichtet.


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