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Interview

Gleichstellung: Chancengleichheit für Ärztinnen im Krankenhaus

Die Medizin war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein eindeutig von Männern dominiertes Fach. Dies hat sich in den letzten 20 Jahren geändert. Seit dem Jahr 2000 sind mindestens die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin in Deutschland Frauen – und der Frauenanteil beim medizinischen Nachwuchs wächst immer weiter. Aktuell sind ca. 65 Prozent der Medizinstudenten weiblich, bei den Studienanfängerinnen und -anfängern sind es sogar 70 Prozent. Trotz dieser Entwicklung ist der Anteil der Frauen in Chefarztpositionen an deutschen Kliniken in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Er liegt lediglich bei zehn Prozent. Auch auf der Karrierestufe der Oberärzte ist noch keine Gleichstellung erreicht: Hier liegt der Frauenanteil zwischen 25 und 30 Prozent. Bei einer Tagung der Städtisches Klinikum München GmbH (StKM), die Mitte Februar stattfand, wurde diskutiert, welche Strukturen im Krankenhaus verändert werden sollten, um mehr Chancengleichheit herzustellen und so mehr Frauen für ärztliche Führungspositionen zu gewinnen. Die MÄA sprachen mit der Gleichstellungsbeauftragten der StKM, Dr. phil Andrea Rothe, über die Gründe der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen im Krankenhaus und über Möglichkeiten, dies zu ändern.