Mit dem Robotics Innovation Center spielt Deutschland in der weltweiten Top-Liga der Erforschung künstlicher Intelligenz mit. Das Bremer Institut ist ein Bereich des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) und Prof. Frank Kirchner sein Direktor.
Der Mensch hat einen entscheidenden Teil seiner Evolutionsgeschichte darauf verwendet laufen zu lernen. Die Roboter scheinen diese Evolution schneller zu vollziehen.
Kirchner: Es geht viel schneller, weil wir durch das Studium von uns selbst und von Tieren schon verstanden hatten, wie es funktioniert. Als die mobile Robotik vor rund 20 Jahren ihren Anfang nahm, gab es noch erhebliche Probleme, was die technologische Umsetzung angeht. Das heißt, die Leistungsfähigkeit der Motoren und der Chips reichte kaum aus und auch die Energieproblematik war nicht unerheblich. Die Batterien waren damals noch so groß, dass die Systeme sie selbst gar nicht tragen konnten. In diesen Bereichen hat sich viel getan: Die Technologien haben sich exponentiell verbessert und sind gleichzeitig kleiner geworden.
Kirchner: Die autonomen Unterwasserfahrzeugen inspizieren die Unter-Wasser-Infrastruktur der Erdöl- und Erdgas-Sektoren – im Wesentlichen also Pumpen, Verteilerstationen oder die Bohrköpfe selber. Ebenso kommen die ganzen Pipelines in Frage, die auf ihre Dichtigkeit hin untersucht werden müssen. Die Roboter können Gefährdungssituationen frühzeitig erkennen und beheben. Genauso müssen die Windkraftanlagen, die wir in den Offshore-Parks der Nord- und Ostsee haben, überwacht werden. Im Moment kontrollieren wir nur, aber in Zukunft werden wir auch Systeme haben, die Greifwerkzeuge an Bord haben und Eingriffe an solchen Schadstellen direkt selbst übernehmen können.
Hätte einer von Ihren Robotern möglicherweise die Ölpest an der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko 2010 verhindern können?
Kirchner: Sagen wir es so....