Neu-Isenburg - Von Caroline Lang-Dedic - Hannes Jaenicke war in unzähligen deutschen und auch in internationalen Film-und Fernsehproduktionen zu sehen. Zurzeit steht er in Berlin für den Fernsehfilm „‚Allein unter Ärzten" und den fünften Teil der Reihe „Allein unter Töchtern" vor der Kamera. Doch neben seinem Beruf als Schauspieler hat sich Jaenicke vor allem dem Tierschutz verschrieben. Für sein aktuelles Projekt ging es nach Kenia. Dort traf der gebürtige Frankfurter auf Tierschützer, Experten und Wildhüter und erlebte die majestätischen Riesen hautnah. Regiomelder hat den 54-Jährigen zu seinen Erfahrungen vor Ort und seiner Beziehung zu den Dickhäutern befragt.
Sie waren für die Dokumentation des ZDF drei Wochen in Kenia unterwegs, haben Sie sich besonders auf diese Reise vorbereitet?
Wir haben zunächst einmal zahlreiche Organisationen kontaktiert, die sich für das Überleben von Elefanten und gegen den Elfenbeinhandel einsetzen. Mit deren Hilfe haben wir recherchiert und den Dreh vorbereitet. Und mit drei von ihnen haben wir vor Ort gedreht: AGA (Aktionsgemeinschaft Artenschutz), The David Sheldrick Wildlife Trust und Save The Elephants.
Nicht viele Menschen haben heute noch die Gelegenheit ,Elefanten in ihrem natürlichen Umfeld erleben zu können. Was war für Sie der schönste Moment mit den Tieren?
Die Tiere in ihrer unnachahmlichen Ruhe durch die endlose Weite der kenianischen Nationalparks ziehen zu sehen. In ihrem eigenen, tatsächlich noch erhaltenen Habitat. Das ist so unendlich viel schöner als im Zoo, oder noch tragischer -im Zirkus.
Sie haben sich bereits für verschiedene Tierarten eingesetzt, was ist für Sie persönlich das ganz Besondere an Elefanten?
Dass sie uns so ähnlich sind in allem. Und dass sie einerseits so sanft und gelassen sind, und andererseits groß und mächtig genug, uns innerhalb einer Sekunde umzubringen.
Was sollte und kann man gegen die Jagd auf Elfenbein tun?
Jeden Zirkus boykottieren, der immer noch Elefanten und andere Wildtiere für Show-Zwecke benutzt, wie beispielsweise Circus Krone, Zirkus Voyage oder Universal Renz. Und jede Art von Souvenir oder Deko-Artikel meiden, der aus Tierprodukten hergestellt wurde, egal ob es eine Koralle, Muschel oder ein Armband aus Elefantenhaar ist.
Was war der Auslöser der Sie zum Tierschutz gebracht hat?
Ich vermute mal die sonntäglichen Zoo-Besuche mit meinem Grossvater, als ich ein kleiner Junge war.
Welchen Widerständen und Hindernissen begegnen Sie als Tierschützer?
Die einen machen sich darüber lustig, andere finden das großartig. Ich mache einfach das, was ich für richtig und wichtig halte, egal was die Medien und andere dazu sagen.
Was bedeuten Tiere in Ihrem Alltag?
Ich habe zwei Katzen aus dem Tierheim. Ohne die wäre es zuhause langweilig.
Vielen Dank für das Gespräch.
Info:
Die Dokumentation wird am 31. Juli um 22.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt