Abbas Maroufi ist einer der bedeutendsten iranischen Schriftsteller der Gegenwart. Seit 20 Jahren lebt er im deutschen Exil. Ein Besuch in seiner Berliner Buchhandlung.
In roten Lettern prangt der Name „Hedayat" über dem Laden an der Kantstraße. Hinter der Tür liegt ein Büchermeer, ein stiller, euro-persischer Transitraum, die größte Buchhandlung für persische Literatur in Europa. Mittendrin, unter den strengen Blicken von Kafka-, Beckett- und Joyce-Porträts an den Wänden, steht Abbas Maroufi.
Freundlich und zurückhaltend wirkt er, mit Blick in seinen nach Irans Meisterautor der Moderne benannten Laden sagt er: „Schon eins von diesen Büchern zu besitzen, könnte einem in Iran das Leben kosten." Maroufi selbst führt nicht nur seit 13 Jahren dieses Geschäft, er hat viele der Werke in seinem Verlag Gardun herausgegeben und außerdem einige der lebensgefährlichen Bücher selber geschrieben. (...)