Als Caren Miesenberger, Autorin aus Hamburg, über ihre Erfahrungen als Frau mit Glatze berichtete, bekam sie auf dem Facebook-Auftritt von ze.tt und Zeit Online viele Kommentare und Unterstellungen der unschönen Art zu lesen: „Alter Schwede, was hat diese Frau bloß für Komplexe?", „Wer stellt sich mit blonden Glatthaaren vor eine beigefarbene Wand und klebt sich ein knallrotes Gummiboot ins Gesicht?", „Sieht einfach nur grottenhässlich aus" - um nur einige zu nennen.
Beleidigende, transphobe und misogyne Kommentare sind an der Tagesordnung, sobald es eine Frau wagt, über persönliche Erfahrungen zu schreiben, die den Kern ihres Frau-Seins tangieren. Eines gleich vorweg: Ja, es macht einen Unterschied, ob man als Frau oder Mann schreibt. Eine Studie des Guardians, in der 70 Millionen Onlinekommentare auf der Seite seit 2006 untersucht wurden, hat bewiesen, dass acht von zehn Autoren, die online am häufigsten diskreditiert werden, Frauen sind.
Wir haben mit Caren über freie Meinungsäußerung, problematische Wortmeldungen und Sexismus in den Kommentarspalten gesprochen.