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Auch ein Fischer hat Träume. Ein unglaublicher Roadtrip durch Jamaika.

Die Fahrt von Negril nach Treasure Beach war lang, ein unglaublicher Roadtrip durch Jamaika und voller Eindrücke. Ich müsste todmüde sein, aber ich kann nicht einschlafen. Schuld daran sind die Wellen, die unaufhörlich gegen die Felsen knallen. Ich habe noch nie so nah am Meer geschlafen wie in Jake's Hotel. Wieder ist es die Natur, die mich nicht loslässt. Ich kann nicht abschalten. Irgendwann falle ich in einen unruhigen Schlaf doch, noch bevor der Wecker klingelt, bin ich wieder wach. Ich öffne die Terrassentür, koche mir einen Kaffee und lasse die vergangenen zwei Tage noch einmal vor meinem inneren Auge passieren.


Mayfield Falls

Nach meinem Besuch bei Fire, dem Rastaman auf dem Berg, ist mein Tag noch nicht zu Ende. Der Wagen rumpelt die Straße vom Zimbali Retreats hinunter, zurück in die Zivilisation. Ich liebe es, auf Jamaikas Straßen unterwegs zu sein. Ich liebe jeden verdammten Kilometer, den wir in Schlangenlinien um Schlaglöcher fahren, Kühen. Ziegen. Hunden ausweichen. Die Menschen am Straßenrand, die Mopeds die uns in einem Affenzahn entgegen brettern, die bunten Häuser, die sich unter Palmen wegducken, Garküchen am Straßenrand, Musikfetzen in der Luft, das alles liebe ich schon jetzt nach nur zwei Tagen.


Nach knapp 2 Stunden erreichen wir den Parkplatz zu den Mayfield Falls und laufen eine steile Straße hinunter zum Eingang. Ein Guide wartet auf mich und ich leihe mir schnell noch ein paar rutschfeste Plastikschuhe aus: Farbe Rosa. Wir balancieren über eine schmale Bambusbrücke und schon stehe ich bis übers Knie im Wasser.


Die Mayfield Falls sind kein Wasserfall im klassischen Sinn, wo aus 10 Metern das Wasser in die Tiefe schießt. Es ist eher ein Fluss, der über mehr oder weniger hohe Terrassen talwärts fließt.


Mein Guide kennt jeden Stein im Flussbett und verhindert des Öfteren, dass ich ausrutsche. Ohne ihn wäre ich aufgeschmissen, denn er ist es, der meine Kameraausrüstung vor dem Ertrinken bewahrt.


Wir gehen durchs Wasser, durch den Jungle vorbei an verschiedenen „Pools", in denen ich ein Bad nehmen könnte. Die bekannteste Badestelle hat den Namen „Waschmaschine". Gleich von drei Seiten strömt hier das Wasser über die Felsen in den Pool und sorgt dafür, dass man ordentlich durchgespült wird. Die Mayfield Falls sind im Vergleich zu den YS und den Dunn's River Falls kleiner und weniger spektakulär, dafür aber wunderschön und nicht so überlaufen.


Rick's Café, was für ein Spektakel

Ich will es unbedingt sehen. Rick's Café und die Party Crowd, die sich furchtlos von den Klippen in die Tiefe stürzt. Als wir ankommen, ziehen dicke Wolken auf, aber das scheint dem Andrang nicht zu schaden. Der Parkplatz vor dem Café ist rappelvoll. Taxis und schwarze SUVs fahren vor und werden von den mürrischen Ordnern zur Eile gedrängt. Illustre Gäste steigen aus und stöckeln auf High Heels hinein. Nach meinem Besuch bei den Mayfield Falls bin ich definitiv UNDER DRESSED.


Die Musikboxen geben alles und der Schall kämpft gegen den Wind an. Es ist proppenvoll, die Atmosphäre gefällt mir. Der eigentliche Grund, warum alle hierher kommen ist neben dem Sehen und gesehen werden natürlich die Klippe. Das große Spektakel.


Ein Schild vor dem Absprung weist ausdrücklich darauf hin, das jeder auf eigene Gefahr hinunterspringt und das es zu schweren Verletzungen führen kann. Das gibt der ganzen Sache natürlich den letzten Kick und hält niemanden wirklich davon ab.


Ein Ordner schaut, ob im Wasser alles frei ist und dann gibt es nur noch einen Weg: hinunter. (mehr)



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