1 subscription and 0 subscribers
Article

Neues Youtube-Quartier in Berlin-Mitte eröffnet

Als Saliha „Sally" Özcan (31) ihrem Vater erzählte, dass sie ihr Geld auf YouTube verdienen will, fing der an zu weinen: Sie soll doch bitte ihr Lehramt-Studium fertig machen - was Richtiges. Das ist noch keine zehn Jahre her. Heute folgen ihr im Internet 1,5 Millionen Menschen. Sie ist Chefin von knapp 50 Mitarbeitern, schreibt Bücher und hatte ihre eigene Back-Sendung auf VOX. Berlin - Um junge Menschen wie Sally zu fördern, hat YouTube am Dienstag ein „Creator-Zentrum" in der Tucholskystraße im Bezirk Mitte eröffnet. In dem Gebäude sitzt schon das Mutter-Unternehmen Google, früher war eine Frauenklinik drin.

Ab Mitte Oktober bekommen junge Video-Macher hier technische Ausstattung, mit der sie ihre Videos filmen und bearbeiten können. Dazu kommen Lehreinheiten zu unterschiedlichen Themen: Zum Beispiel: Wie baue ich meine Videos spannend auf? Wie bearbeite ich sie im Nachhinein?

In Deutschland gibt es rund 200 Kanäle, die wie Sally mehr als eine Millionen Abonnenten auf YouTube haben. Manche sind von Einzelpersonen, andere betreiben den Kanal zu mehreren (wie Jay Samuelz und Arya Lee) oder mit einem klassischen Medienunternehmen im Hintergrund (Beispiel: Galileo von ProSieben).

Im Berliner Creator-Zentrum können neue YouTube-Größen heranwachsen. Sobald sie 10 000 Abonnenten haben, dürfen Video-Macher die Räume nutzen. Auf der Welt gibt es neben Berlin nur sechs weitere Zentren: In London, Los Angeles, New York, Paris, Rio de Janeiro und Tokio.

Der Plan von YouTube: Die Reichweite seiner Video-Macher erhöhen - professionellere Videos bedeuten mehr Klicks. Und je mehr Menschen auf der Plattform Videos schauen, desto mehr verdient das Unternehmen auch - vor allem durch Werbung.

Wie viel die einzelnen Video-Macher genau verdienen, weiß niemand. YouTube selbst gibt keine Auskunft - bekannt ist aber, dass sich das Einkommen vor allem nach den Video-Aufrufen richtet.

Sally wird mittlerweile Millionärin sein. Zumindest hat sie vor einem Jahr sechs Millionen Euro in ihre eigene Firma investiert. Gerade übernimmt sie ein anderes Unternehmen - ab Januar hat sie dann 210 Mitarbeiter. Und SAP zieht an die Heidestraße

Ein imposanter Bau wächst an der Heidestraße (Moabit) entlang der Bahnstrecke: 550 Meter lang, bis zu 55 Meter hoch. Ein prominenter Mieter für 30 000 Quadratmeter steht jetzt fest: SAP, Marktführer für Geschäfts-Software. Das IT-Unternehmen kommt bis Ende 2022 mit 1200 Mitarbeitern. Mehr als 200 Mio. Euro plant SAP über zehn Jahren für Miete, Betriebskosten, etc. Der Sitz Rosenthaler Straße (Mitte) wird aufgegeben.

Original