Dänemark ist bisher ein relativ weißer Fleck auf der Folklandkarte. Die Band NovemberDecember ändert das jetzt. Das Debütalbum der fünf Aarhuser mit dem Namen „From The Swing Into The Deep" klingt auch ohne Bärte ordentlich nach Wald, Flanellhemd und handgemachter Musik. Bereits im instrumentalen Intro des eröffnenden „Ring The Bells" wird unmittelbar eine Richtung vorgegeben, die das Album konsequent weiterverfolgt. Nach und nach baut sich die Dynamik des Songs auf: der folktypisch mehrstimmige Gesang, Banjoklänge und eine gekonnte Mischung aus fröhlichen Akkordfolgen und melancholischen Zeilen („Morning will bring out the light in your heart, blinding and burning to tear you apart"). Ein A-cappella-Outro darf natürlich auch nicht fehlen.
Wer jetzt aber glaubt, die Band würde im Verlauf des Albums eine Reihe weiterer Songs aus der Traufe heben, die lediglich ähnliche Motive, Melodien und Instrumentierungen variierten, wird eines Besseren belehrt. Teilweise trifft diese Vermutung im bestmöglichen Sinne zwar durchaus zu, aber schon der zweite Song mit dem tiefsinnigen Titel „Battlefields (The Growing Up And The Tearing Apart)" bricht die vermutete oder befürchtete Homogenität auf. Einem Streicherintro folgt ein Lied, das trotz tiefgründigen Textes ziemlich euphorisch gestimmt ist. Zweimal gipfelt der Song in einem enthusiastischen Refrain, bevor er dann im anderthalbminütigen Coda langsam einem Ende entgegen klimpert.
In Sachen Gefühlsüberschwang ist damit der Zenit schon halbwegs überschritten, ab „What We Know" hält vor allem Folk in bester Fleet-Foxes-Manier Einzug. Und auch hier schaffen es Peter, Esben, Steffen, Mikael und Casper, sich angenehm deutlich vom Folkpop-Einheitsbrei dieser Tage abzuheben. Man hört aus den Liedern eine große Begeisterung für das Genre und bandinterne Interaktionen heraus, mit denen sich NovemberDecember erkennbar von mitsing-imperativen "Hey Hey Hey"-Nummern à la Of Monsters And Men und Mighty Oaks unterscheiden. „The Fountain" beispielsweise klingt mitunter fast nach einer Jamsession und strahlt dadurch einen Enthusiasmus aus, der sich beim Hören (und erst recht bei Liveauftritten) überträgt.
In der dänischen Musiklandschaft ist die Folkband eher eine Rarität. Da die Musikszene aber ohnehin sehr divers und gut vernetzt ist, inspirieren sich die Musiker gegenseitig und setzen hohe Standards. Das Credo von NovemberDecember lautet deshalb: Abwechslung und Weiterentwicklung. Der Musik hört man das an, die Lieder changieren zwischen energiegeladenen Spannungsbögen wie in „Embers (Two Countries II)", die auch mal an Beirut erinnern, und zurückhaltenden, schnuckeligen Wohlfühlnummern („Save Yourself"), die eher in musikalischer Nachbarschaft zu Fleet Foxes stehen. Mit „From The Swing Into The Deep" ist dem Quintett ein wirklich schöner Erstling gelungen, der einfach immer und immer wieder von vorne gehört werden möchte und muss.
Original
Wer jetzt aber glaubt, die Band würde im Verlauf des Albums eine Reihe weiterer Songs aus der Traufe heben, die lediglich ähnliche Motive, Melodien und Instrumentierungen variierten, wird eines Besseren belehrt. Teilweise trifft diese Vermutung im bestmöglichen Sinne zwar durchaus zu, aber schon der zweite Song mit dem tiefsinnigen Titel „Battlefields (The Growing Up And The Tearing Apart)" bricht die vermutete oder befürchtete Homogenität auf. Einem Streicherintro folgt ein Lied, das trotz tiefgründigen Textes ziemlich euphorisch gestimmt ist. Zweimal gipfelt der Song in einem enthusiastischen Refrain, bevor er dann im anderthalbminütigen Coda langsam einem Ende entgegen klimpert.
In Sachen Gefühlsüberschwang ist damit der Zenit schon halbwegs überschritten, ab „What We Know" hält vor allem Folk in bester Fleet-Foxes-Manier Einzug. Und auch hier schaffen es Peter, Esben, Steffen, Mikael und Casper, sich angenehm deutlich vom Folkpop-Einheitsbrei dieser Tage abzuheben. Man hört aus den Liedern eine große Begeisterung für das Genre und bandinterne Interaktionen heraus, mit denen sich NovemberDecember erkennbar von mitsing-imperativen "Hey Hey Hey"-Nummern à la Of Monsters And Men und Mighty Oaks unterscheiden. „The Fountain" beispielsweise klingt mitunter fast nach einer Jamsession und strahlt dadurch einen Enthusiasmus aus, der sich beim Hören (und erst recht bei Liveauftritten) überträgt.
In der dänischen Musiklandschaft ist die Folkband eher eine Rarität. Da die Musikszene aber ohnehin sehr divers und gut vernetzt ist, inspirieren sich die Musiker gegenseitig und setzen hohe Standards. Das Credo von NovemberDecember lautet deshalb: Abwechslung und Weiterentwicklung. Der Musik hört man das an, die Lieder changieren zwischen energiegeladenen Spannungsbögen wie in „Embers (Two Countries II)", die auch mal an Beirut erinnern, und zurückhaltenden, schnuckeligen Wohlfühlnummern („Save Yourself"), die eher in musikalischer Nachbarschaft zu Fleet Foxes stehen. Mit „From The Swing Into The Deep" ist dem Quintett ein wirklich schöner Erstling gelungen, der einfach immer und immer wieder von vorne gehört werden möchte und muss.