Vom einstigen Glanz des kanadischen Küstenstädtchens Ocean Falls ist nichts geblieben -- außer einem Wasserkraftwerk, das noch immer Energie produziert. Ein Mann macht daraus digitales Geld: Bitcoins
Es gibt zwei dominierende Geräusche in Ocean Falls. Das erste ist der Regen. Mal klingt er wie ein leises Trommeln, mal dumpf, dann so, als falle der Ozean vom Himmel. Ocean Falls ist die regenreichste Gemeinde Nordamerikas, mit 4300 Millimeter Niederschlag im Jahr. Der Regen gehört zur Stadt wie das Grün zum angrenzenden Wald, er war immer da. Das zweite Geräusch in Ocean Falls, ein Rauschen, ist neu. Es tönt erst seit etwa 20 Monaten in die Stille hinein, monoton und beharrlich. Schon an der Fähranlage ist es hörbar und wird lauter, wenn man sich einem hellblau gestrichenen Gebäude, der stillgelegten Papierfabrik, nähert. Dort, in einem weißen Raum im zweiten Stock, steht der Grund für das Geräusch: 530 Rechner, die versuchen, mathematische Aufgaben zu lösen. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. 530 Server, die heiß laufen und gekühlt werden müssen. Die eingebauten Ventilatoren verursachen den Lärm. Von einer Seite dringt kalte Außenluft herein und geht über große, an der gegenüberliegenden Wand angebrachte Ventilatoren erwärmt wieder hinaus. Dazwischen zieht die Luft an den Servern vorbei.