Das Meer, das Essen und immer wieder der caffè - Anika Landsteiners erster Roman „Mein italienischer Vater" ist eine Ode an Italien, eine Suche nach Heimat und stellt die Frage, was es heißt, eine Familie zu sein. - Und macht Hunger auf mehr. Am Donnerstag liest Anika, ehemalige MUCBOOK-Chefredakteurin und mittlerweile für verschiedene Online-Magazine und ihren Reiseblog anidenkt schreibend, im Café Erika aus ihrem Romandebüt vor. Ich haben sie auf einen virtuellen caffè getroffen und ihr ein paar Fragen vorab gestellt:
Der Klappentext
„Ohne groß nachzudenken, bricht Laura auf nach Süditalien. Ihre Mutter ist gerade gestorben, ihre große Liebe zerbrochen. Jetzt will sie zu ihrem Vater, irgendwo muss es doch auf dieser Welt einen Ankerpunkt geben. Vor Jahren hat sie ihn zum letzten Mal gesehen, mit ihrer Ankunft im winterlichen Apulien bringt sie alles durcheinander. Schon bald stellt Laura in der fremden Heimat fest, dass sie die ganze Wahrheit über ihre deutsch-italienische Familie noch lange nicht kennt."
Das Interview
„Mein italienischer Vater" ist dein erster Roman. Wie lange treibt dich die Idee dazu schon um und wie kam es dazu, dass du sie verwirklichen konntest?
Anika Landsteiner: Einen Roman will ich schon sehr lange schreiben, ich kann das gar nicht wirklich festmachen, seit wann genau. „Mein italienischer Vater" entstand aus einer Kurzgeschichte heraus, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie noch nicht zu Ende erzählt war. Ich habe sowohl die Kurzgeschichte als auch eine Leseprobe der Weiterführung meinem Agenten vorgelegt und der hat mich schnell mit meiner jetzigen Lektorin bekannt gemacht. Es hat einfach alles gepasst, sie ist ebenfalls großer Italienfan und konnte sich sofort in die Geschichte reinempfinden. Plötzlich ging dann alles sehr schnell.
Anika: Reisen ist für mich eine äußere Bewegung, die Raum schafft, sich innerlich ebenfalls zu bewegen. Heißt konkret, dass, wenn man aus seinem Alltag schlüpft, man schnell aus dem Gewohnten heraustreten und mal mit Abstand aufs Leben gucken kann. Ich mache oft die Erfahrung, gerade wenn ich alleine unterwegs bin, dass ich vieles in meinem Leben wieder ordnen kann, anders sehe, Pläne beschließe oder gleich umsetze und mich generell viel stärker inspiriert fühle.
Anika: Oh ja. Wenn mich jemand fragt, welches Land für Urlaubsgefühl pur steht, sage ich immer Italien, und das aus vielen verschiedenen Gründen. Die Landschaft, das Essen, die Sprache, die Kultur. Sommererinnerungen aus vergangenen Tagen, klar. Da ich Italien aber nur im Sommer kannte, fand ich es spannend, im Winter nach Süditalien zu reisen und letztendlich auch den Großteil des Buches im italienischen Winter spielen zu lassen.
Anika: Wer mich kennt, weiß, dass ich den Großteil meiner Zeit in Cafés verbringe. Im Café Erika bin ich tatsächlich total gerne. Ansonsten kann man in München wunderbar Kaffee trinken im Café Blá oder im Mary's Coffee Club. Mein absoluter Wohlfühlplatz ist vor dem winzigen Morso in Schwabing, wo absolutes Italienflair herrscht. Da sitze ich fast jeden Sonntag oder Samstag ab 9 Uhr mit Cappuccino, Cornetto und Buch.
Beitragsfoto: © Maximilian Heinrich / Cover: © Randomhouse Diana Verlag
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