Beeindruckend und streng, so zeigt sich das Kastell Thun, und zwar ganz im Zeichen des Charakters der gleichnamigen Trientiner Familie, die sich um 1250 dort nieder ließ. Bereits gegen Ende des Mittelalters beherrschten die Grafen von Thun die meisten Gebiete der Noce-Täler, indem sie Schlösser und Ländereien in ihren Einflussbereich brachten. Von der Zeit an blieben sie eine der mächtigsten Feudalgeschlechte dieser Region, mit weit reichenden verwandtschaftlichen Beziehungen, die bis nach Böhmen reichten.
Die Burg befindet sich in herrlicher Lage auf einem Hügel über Vigo di Ton. Sie thront über dem gesamten Nonsbergtal. Die ausgeklügelte Befestigungsanlage in der heutigen Struktur mit Türmen, Schlossmauern, Bastionen, Wehrgang und Graben geht auf Umbauarbeiten im Laufe des 16. Jahrhunderts zurück. Aus dieser Zeit stammt auch das massive Spanische Tor, durch das man über die Zugbrücke in den ersten Burghof gelangt, der teilweise von einem Arkadengang eingeschlossen ist. Gegenüber befindet sich der beeindruckende Palazzo, bewacht von drei Türmen und im Innern durch eine elegante Renaissance Loggia geschmückt.
Im Innern der Burg befinden sich eine mit Freskenmalerei aus dem 15. Jh. verzierte Kapelle, zahlreich ausgestattete Säle, eine umfassende Familien-Gemäldegalerie, ein Archiv, ein Totenzimmer und zahlreiche Kellergewölbe, die aus dem Felsen gehauen wurden. Das prächtigste Zimmer unter den Räumen im Schloss ist das Bischofszimmer mit seiner herrlichen Zirbelholzverkleidung und einer Kassettendecke aus dem 16. Jahrhundert.
Folgen sie AVENTIN.de