Ein Freitag Ende März, es ist 9.58 Uhr in Tübingen. Eine Stadt wacht in der Normalität auf: Ladentüren werden aufgerissen, Türstopper eingeklemmt, eine Frau saugt hastig den Staub aus einem Ladeneingang. Nebenan schiebt eine Verkäuferin einen Ständer mit bunten Schals auf die gepflasterte Straße. In der Hirschgasse, einer Einkaufsstraße in der Tübinger Altstadt, sind schon am frühen Morgen alle Tische besetzt. Wer zu den Glücklichen gehört, die einen Sonnenplatz ergattert haben, trägt die Sonnenbrille auf der Nase und ein Lächeln im Gesicht.
In einer Region, in der fast alle Städte auf -ingen enden, hat Tübingen in diesen Tagen ein Alleinstellungsmerkmal: Die Cafés und Restaurants haben geöffnet, der Einzelhandel auch, sogar Museen, Kinos und das Landestheater. Wer an der Freiheit teilhaben will, braucht das Tübinger Tagesticket und einen negativen Antigen-Schnelltest. Das Tagesticket ist wie eine Eintrittskarte in eine andere Welt, ein Ticket ins Früher.
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