Welche Untersuchungen werden wann empfohlen? Was zahlt die Kasse? Welche Vorsorge ist sinnvoll, muss aber privat bezahlt werden? rbb Praxis hat für Sie die wichtigsten Untersuchungen zusammengestellt.
Wer/Wann: Gleich nach der Geburt erhalten Eltern ein Untersuchungsheft für Kinder, in dem genau aufgelistet ist, wann welche U-Untersuchung (U 1 bis U 9 und J 1) ansteht.
Untersuchung: Die einzelnen U-Untersuchungen bestehen - neben speziellen Screening-Untersuchungen auf bestimmte Erkrankungen - aus körperlichen Untersuchungen des Kindes sowie einer Beratung der Eltern. U.a. werden Gewicht, Körperlänge, altersgerechte Entwicklung, einzelne Organe, sowie Kopfes und Bewegungsapparat untersucht. Um die Entwicklung des Kindes zu beurteilen, untersucht der Arzt oder die Ärztin u.a. die Grob- und Feinmotorik, die Perzeption und Kognition, die soziale und emotionale Kompetenz des Kindes und die Interaktion des Kindes mit den Eltern.
Sinnvolll? Empfehlenswert, da die Vorsorgeuntersuchungen helfen können, mögliche Probleme oder Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Mehr umfassende Infos finden Sie hier.
Kosten: Die U- und J-Untersuchungen gehören genau wie die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Weitere Untersuchungen für Kinder im Grundschulalter (U10 und U11) und für Jugendliche (J2) werden nur von einigen Krankenkassen als freiwillige Leistung übernommen.
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder im Überblick
Medizinische Zusatzleistungen mit Bewertung im Überblick, erstellt vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS)
Beitrag von Ursula Stamm/Lucia Hennerici/Ariane Böhm
Glaukom-Früherkennung (Grüner Star)Wer/Wann: Männer und Frauen ab 40 Jahre, dann alle drei Jahre. Bei Glaukom in der Familie wird die Untersuchung ab 35 Jahren empfohlen; Risikopatienten: alle zwei Jahre; für Gesunde keine Empfehlung
Untersuchung: Bei dem Glaukom (Grüner Star) ist der Augeninnendruck erhöht. Das schädigt die Netzhaut und den Sehnerv und kann bis zur Erblindung führen. Die Untersuchung beginnt mit einem Sehtest und kombiniert dann zwei Verfahren: Der Arzt misst den Augeninnendruck, spiegelt den Augenhintergrund und beurteilt den Zustand des Sehnervenkopfes (Papille) und der Nervenfaserschicht.
Sinnvoll? Wie sinnvoll das Screening für Gesunde ist, ist international umstritten. Für Diabetiker ist es geeignet. Jeder vierte Betroffene mit erhöhtem Augeninnendruck hat bei wiederholter Messung normale Werte, längst nicht jede Druckerhöhung ist gleich ein Glaukom. Die Untersuchung reicht nicht, um die Diagnose Glaukom zu stellen.
Kosten: Für Gesunde ist die Untersuchung eine IGel-Leistung. Bei Diabetikern oder Risikopatienten übernimmt die gesetzliche Kasse die Kosten von etwa 20 Euro.
Wer/Wann: Frauen ab 30 Jahren, einmal jährlich
Untersuchung: Der Arzt tastet das Areal zwischen Schlüsselbein, Brustbein und Achselhöhle inklusive der Brüste ab und sucht nach Verhärtungen, Rötungen, Knötchen oder vergrößerten Lymphknoten. Frauen sollten ihre Brüste regelmäßig allein abtasten.
Sinnvoll? Die Tastuntersuchung reicht alleine nicht aus. Frauen mit einem verdächtigen Knoten sollten umgehend zum Arzt gehen für eine Diagnose mit bildgebenden Verfahren.
Kosten: Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Tastuntersuchung durch den Arzt sowie für die Anleitung zum Selbstabtasten einmal pro Jahr.
Wer/Wann: Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, alle zwei Jahre
Untersuchung: Die Brust wird mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Ziel: Veränderungen im Brustgewebe und sehr kleine, nicht tastbare Tumore früh zu erkennen. Sollte sich der Verdacht auf eine Krebserkrankung ergeben, werden weitere Untersuchungen nötig.
Sinnvoll? Die Mammografie gehört zu den am besten untersuchten Früherkennungs-Methoden. Mehreren Studien zufolge kann sie bei Frauen in entsprechendem Alter die Sterblichkeit senken.
Kosten: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre. Vor dem 50. Lebensjahr haben Frauen mit Verdacht auf Brustkrebs Anspruch.
Wer/Wann: Frauen zwischen 50 und 69 Jahren und Frauen jeden Alters mit besonders dichtem Brustgewebe, alle zwei Jahre
Untersuchung:Die Brust wird mit Hilfe eines Ultraschallgerätes mit einer Frequenz zwischen 10 und 15 Megahertz (MHz) durchleuchtet. Ziel: Veränderungen im Brustgewebe zu entdecken, die auf Grund von dichtem Brustgewebe weder durch Mammografie noch Abtasten entdeckt werden konnten.
Sinnvoll? Zum Zeitpunkt der Brustkrebsdiagnose ist ein Viertel der Frauen jünger als 55 Jahre, zehn Prozent sind sogar unter 50 Jahre - in diesen Altersgruppen ist das Brustgewebe häufig noch sehr dicht. Allerdings gibt es keinen klaren Studienbeleg dafür, dass das Ultraschallscreening allgemein der Mammografie überlegen ist und also die Entdeckungs- und Überlebenschancen durch dieses Verfahren steigen. Sinnvoll ist die Untersuchung allerdings bei bestehendem Verdacht oder erblicher Vorbelastung durch Brustkrebs in der Familie.
Kosten: Für Gesunde ist diese Untersuchung eine IGeL-Leistung und kostet i.d.R. zwischen 35 und 75 Euro. Bei konkretem Verdacht auf Brustkrebs oder für Risikopatientinnen werden die Kosten auch von der Krankenkasse übernommen.
Wer/Wann: Männer und Frauen ab 35 Jahren, alle drei Jahre. Wenn das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall gering ist, reicht auch ein Intervall von fünf bis zehn Jahren
Untersuchung: Der Check-Up umfasst verschiedene Untersuchungen. Zunächst werden im Arzt-Patienten-Gespräch die eigene und familiäre Krankengeschichte erfasst. Auch Informationen über den Lebensstil (Bewegung, Gewicht, etc.) und den Impfstatus werden aufgenommen. Dann folgen Untersuchungen: Der Arzt hört Lunge und Herz ab, lässt Puls und Blutdruck messen, tastet den Bauchraum ab und inspiziert den Bewegungsapparat, die Haut und die Sinnesorgane. Eine Blutprobe wird auf Gesamtcholesterin und Glukose (z.B. für Diabetesvorsorge) untersucht. Aus dem Urin werden Eiweiß, Zucker, rote und weiße Blutkörperchen und Nitrit bestimmt.
Sinnvoll? Ein gründliches regelmäßiges Durchchecken wird von vielen Ärzten und Patienten als sinnvoll angesehen. Der Nutzen ist durch Studien nicht eindeutig belegt, allerdings spielt der Check-Up laut Experten insbesondere im Hinblick auf eine möglichst zeitige Entdeckung im Fall von Bluthochdruck eine wichtige Rolle.
Kosten: Der Check-Up ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und die Kosten werden alle zwei Jahre übernommen.
Untersuchung:Arzt oder Ärztin tastet die Genitalorgane durch die Bauchdecke ab und untersucht mit dem sogenannten Spekulum den Gebärmutterhals (Spiegelung). Zur Kontrolle auf Krebszellen und Vorstufen entnimmt er/sie einen Abstrich von der Schleimhaut am Gebärmutterhals und dem äußeren Rand des Muttermundes. Unter dem Mikroskop werden die entnommenen Zellen auf Veränderungen hin untersucht (Pap-Test).
Wer/Wann: Männer und Frauen jeden Alters bei Beschwerden
Untersuchung: Bei der Untersuchung sendet ein Schallkopf Schallwellen, die durch das Gewebe des Herzens verändert werden und von dem Schallkopf wieder empfangen und in ein elektronisches Bild umgewandelt werden. Der Ultraschall erfolgt von außen über den vorderen Brustkorb oder von innen, dann wird der Schallkopf durch die Speiseröhre geschoben.
Wer/Wann: Männer und Frauen bei Beschwerden
Sinnvoll? Ein MRT ist sinnvoll, um bei Herzbeschwerden die Funktion zu beurteilen oder um zum Beispiel eine Herzmuskelentzündung auszuschließen. Außerdem dient es als virtuelle Alternative zur herkömmlichen Koronarangiografie. Als routinemäßige Vorsorgeuntersuchung eignet sich das MRT nicht.
Wer/Wann: Einmalig für Männer ab 65 Jahren
Untersuchung: Die Bauchaorta ist ein zentrales blutführendes Gefäß des Körpers. Reißt sie, besteht Lebensgefahr und viele Patienten erreichen nicht rechtzeitig das Krankenhaus. Meist bilden sich zuerst Ausstülpungen, die Aneurysmen, an denen das Gefäß dann einreißt. Seit 2018 gibt es deshalb das Screening für Männer (die besonders oft betroffen sind) einmalig ab 65 Jahren. Dabei misst der Arzt mittels Ultraschall die Aorta an der Stelle mit dem größten Durchmesser unterhalb der Stelle, an der die Nierengefäße abzweigen. Ist der Durchmesser an dieser Stelle größer als 2,5 Zentimeter, gilt er als auffällig. Ab drei Zentimetern liegt ein Aneurysma vor.
Sinnvoll? Ein Bauchaortenaneurysma kann extrem gefährlich werden und Symptome sind für Betroffene kaum wahrzunehmen. Wenn doch, sind sie oft nicht eindeutig - Bauch- oder Rückenschmerz oder ein Druckgefühl. Das Screening per Ultraschall ist unkompliziert und strahlenfrei, also eine sinnvolle Untersuchung ohne großen Aufwand oder Risiken für den Patienten.
Wer/Wann: Gleich nach der Geburt erhalten Eltern ein Untersuchungsheft für Kinder, in dem genau aufgelistet ist, wann welche U-Untersuchung (U 1 bis U 9 und J 1) ansteht.
Untersuchung: Die einzelnen U-Untersuchungen bestehen - neben speziellen Screening-Untersuchungen auf bestimmte Erkrankungen - aus körperlichen Untersuchungen des Kindes sowie einer Beratung der Eltern. U.a. werden Gewicht, Körperlänge, altersgerechte Entwicklung, einzelne Organe, sowie Kopfes und Bewegungsapparat untersucht. Um die Entwicklung des Kindes zu beurteilen, untersucht der Arzt oder die Ärztin u.a. die Grob- und Feinmotorik, die Perzeption und Kognition, die soziale und emotionale Kompetenz des Kindes und die Interaktion des Kindes mit den Eltern.
Sinnvolll? Empfehlenswert, da die Vorsorgeuntersuchungen helfen können, mögliche Probleme oder Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Mehr umfassende Infos finden Sie hier.
Kosten: Die U- und J-Untersuchungen gehören genau wie die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Weitere Untersuchungen für Kinder im Grundschulalter (U10 und U11) und für Jugendliche (J2) werden nur von einigen Krankenkassen als freiwillige Leistung übernommen.
Wer/Wann: Gleich nach der Geburt erhalten Eltern ein Untersuchungsheft für Kinder, in dem genau aufgelistet ist, wann welche U-Untersuchung (U 1 bis U 9 und J 1) ansteht.
Untersuchung: Die einzelnen U-Untersuchungen bestehen - neben speziellen Screening-Untersuchungen auf bestimmte Erkrankungen - aus körperlichen Untersuchungen des Kindes sowie einer Beratung der Eltern. U.a. werden Gewicht, Körperlänge, altersgerechte Entwicklung, einzelne Organe, sowie Kopfes und Bewegungsapparat untersucht. Um die Entwicklung des Kindes zu beurteilen, untersucht der Arzt oder die Ärztin u.a. die Grob- und Feinmotorik, die Perzeption und Kognition, die soziale und emotionale Kompetenz des Kindes und die Interaktion des Kindes mit den Eltern.
Sinnvolll? Empfehlenswert, da die Vorsorgeuntersuchungen helfen können, mögliche Probleme oder Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Mehr umfassende Infos finden Sie hier.
Kosten: Die U- und J-Untersuchungen gehören genau wie die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Weitere Untersuchungen für Kinder im Grundschulalter (U10 und U11) und für Jugendliche (J2) werden nur von einigen Krankenkassen als freiwillige Leistung übernommen.
Wer/Wann: Männer ab 45 Jahren, einmal jährlich
Untersuchung: Der Patient liegt auf der Seite oder auf dem Rücken, der Arzt befühlt die Vorsteherdrüse mit einem Finger durch den After. Außerdem inspiziert der Arzt die äußeren Genitalorgane und die Lymphknoten in der Leiste.
Wer/Wann: Frauen im 1.-3. Schwangerschaftsmonat
Untersuchung: Mittels Ultraschall werden Lage des Kindes und Herzaktion kontrolliert und das Alter bestimmt (Basisuntersuchungen). Hinzu kommen verschiedene Laboruntersuchungen, wie das Ermitteln des Hämoglobin-Wertes, Tests auf Lues, Syphilis, Chlamydien, HIV und Röteln-Antikörper sowie das bestimmten von Blutgruppe, Rhesus-Faktor und Antikörper-Suchtest. All dies sind grundlegende Untersuchungen für Schwangere, deren Ergebnisse anschließend im Mutterpass dokumentiert werden. Optional können einToxoplasmose-Test, Test auf Zytomegalie-Virus (CMV) sowie Ersttrimester-Screening oder Aneuploidie-Test gemacht werden.
Sinnvolll? Empfehlenswert sind alle grundlegenden Untersuchungen, um eine gesunde Entwicklung des Kindes zu gewährleisten. Toxoplasmose- oder CMV-Tests scheinen im Verdachtsfall sinnvoll, da eine Infektion das Kind schwer schädigen kann. Ersttrimester-Screening oder Aneuploidie-Test sollen Chromosomen-Störungen, insbesondere Trisomie 21 (Down-Syndrom) frühzeitig erkennen - die Tests haben jedoch Lücken: Zur weiteren Abklärung sind weitere Untersuchungen, wie eine Fruchtwasserpunktion nötig, die mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Vorab empfiehlt sich eine individuelle Beratung mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt.
Kosten: Die Krankenkassen übernehmen sämtliche Kosten für die grundlegenden Basis- und Laboruntersuchungen. Toxoplasmose- und CMV-Test können von Krankenkassen in einem begründeten Verdachtsfall übernommen werden, ansonsten sind es IGel-Leistungen in Höhe von je etwa 15 Euro. Die Kosten für ein Ersttrimester-Screening oder einen Aneuploidie-Test müssen selbst gezahlt werden und liegen zwischen 150 bis 250 Euro.
Wer/Wann: Frauen im 4.-6. Schwangerschaftsmonat
Untersuchung: Ein zweiter Basis-Ultraschall kontrolliert die Entwicklung des Kindes auf Auffälligkeiten. Das Kind wird vermessen, die Herzaktion beobachtet, sowie Fruchtwassermenge und Plazentalage beurteilt. Die Organe des Kindes können zudem im "erweiterten Basis-Ultraschall" systematisch morphologisch untersucht werden. Zusätzlich können ein Triple-Test zum Erkennen von Down-Syndrom oder Neuralrohrdefekten sowie ein 3D/4D-Ultraschall zum Erkennen organischer Anomalien gemacht werden.
Sinnvolll? Untersuchung von Fruchtwassermenge und Plazentalage sind sinnvoll, um beurteilen zu können, ob zum Beispiel die Nieren oder der Magen-Darm-Trakt des Kindes ordnungsgemäß funktionieren. Auch der erweiterte Basis-Ultraschall ist empfehlenswert, da so Fehlbildungen schneller entdeckt werden könne, sodass Ärztinnen und Ärzte das Kind frühzeitig im Mutterleib oder direkt nach der Geburt behandeln können - beispielsweise bei Herzfehlern, die relativ häufig auftreten. Der Triple-Test ist nicht sehr genau und kann falsche positive Ergebnisse liefern, die psychisch sehr belastend sein können. Zur weiteren Abklärung sind Untersuchungen, wie eine Fruchtwasserpunktion nötig, die mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Vorab empfiehlt sich eine individuelle Beratung mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt. 3D/4D-Ultraschall werden vorwiegend bei einem begründeten Verdacht auf organische Anomalien empfohlen.
Kosten: Die Kosten für Basis- oder erweiterten Ultraschall werden von den Krankenkassen übernommen. Einige Krankenkassen bezuschussen oder bezahlen den Triple-Test, ansonsten kostet er zwischen 50 und 100 Euro. Gesetzliche Krankenkassen zahlen das 3D/4D-Ultraschallscreening in der Regel nur dann, wenn es einen medizinischen Grund dafür gibt. Wollen werdende Eltern nur Erinnerungsbilder, müssen sie selbst zahlen - je nachdem (inklusive Film, CD etc.) zwischen 45 und 150 Euro.
Wer/Wann: Frauen im 7.-9. Schwangerschaftsmonat
Untersuchung: Neben dem dritten Basis-Ultraschall kann mittels Diabetes-Screening untersucht werden, ob die Schwangerschaft Auswirkungen auf den Zuckerstoffwechsel der Mutter hat. Nach dem Trinken von Zuckerlösung wird der Blutzucker-Spiegel im Blut gemessen. Sollte dieser auffällig sein, kann ein zweiter Test notwendig sein und eventuell anschließend eine Therapie, um Risiken für die Entwicklung des Kindes oder der Geburt zu minimieren. Hinzu kommt ein zweiter Antikörper-Suchtest: Sind keine Antikörper nachweisbar und der Rhesus-Faktor der Schwangeren ist negativ, wird zwischen der 28.-30. Schwangerschaftswoche mit einer sogenannten Anti-D-Prophylaxe begonnen. Diese verhindert die Sensibilisierung des Körpers und damit Komplikationen bei einer Folgeschwangerschaft. Außerdem wird ein Hepatitis-B-Test gemacht: sollte dieser positiv ausfallen, wird das Kind nach der Geburt aktiv und passiv geimpft. Das Verfahren der Kardiotokographie (CTG) dient dazu, die Herzfrequenz des Kindes und die Wehentätigkeit aufzuzeichnen. Neben diesen genannten Basis-Untersuchungen kann mittels Vaginalabstrich auf Beta-Streptokokken gestestet werden. Fällt der Test positiv auf, kann während der Geburt ein Antibiotikum gegeben werden, das das Baby weitestgehend vor einer Infektion schützt. Eine Ansteckung kann schlimme Folgen haben, wie eine Blutvergiftung oder eine Gehirnhautentzündung. Eine weitere Zusatzuntersuchung ist ein Bluttest zur Schilddrüsenfunktion.
Sinnvolll? Empfehlenswert, denn durch die Basis-Untersuchungen können Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt minimiert werden. Schwangeren Frauen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie den Schilddrüsen-Test (TSH-Test): Eine Fehlfunktion der Schilddrüse erhöht das Risiko einer Fehlgeburt und einer Entwicklungsstörung des Kindes. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt allen Schwangeren, den Beta-Streptokokken-Abstrich machen zu lassen, obgleich dieser keine 100-prozentig validen Ergebnisse liefert.
Kosten: Die Basis-Untersuchungen sind Kassenleistungen. Den TSH-Test bezahlt die Krankenkasse in der Regel nur, wenn Arzt oder Ärztin diesen für medizinisch geboten halten - also etwa bei Anzeichen einer Fehlfunktion. Ansonsten kostet der Test zwischen 17 und 21 Euro. Einige Krankenkassen bezuschussen oder übernehmen den Beta-Streptokokken-Test. Als IGel kostet er zwischen 10 und 30 Euro.
Wer/Wann: Männer und Frauen halbjährlich, Kinder von 3-6 Jahren dreimal jährlich.
Sinnvoll? Empfehlenswert, die Mundgesundheitsstudie zeigt, dass die zahnärztliche Vorsorge die Karies in allen Altersklassen zurückdrängen konnte.
Kosten: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten bei Erwachsenen zweimal pro Jahr, bei Kindern bis sechs Jahre dreimal. Zahnstein wird einmal jährlich kostenlos entfernt. Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, erhält bei Zahnersatz einen Zuschuss.
Wer/Wann: Kinder und Jugendliche von 6-18 Jahren halbjährlich.
Untersuchung: Die Vorsorgeuntersuchung besteht aus mehreren Teilen, dazu gehört das Feststellen der Mundhygiene u.a. mittels Anfärben der Zähne, dem Vermitteln richtiger Putztechnik, zahngesunder Ernährung und Mundhygiene sowie Reinigung und Politur der Zahnoberflächen, bei Bedarf Versiegelung der Backenzähne (Fissurenversiegelung) und Fluoridierung zur Schmelzhärtung. Gegebenenfalls kommt maximal einmal im Jahr eine Zahnsteinentfernung dazu.
Sinnvoll? Empfehlenswert, da durch richtige Zahnpflege und Mundhygiene der Grundstein für gesunde Zähne und Zahnfleisch gelegt wird und so auch Karies eingedämmt wird.
Kosten: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten zweimal im Jahr.
Wer/Wann: Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen, die nicht selbst zum Zahnarzt gehen können, haben Anspruch auf die sogenannte aufsuchende zahnmedizinische Versorgung zu Hause oder im Pflegeheim - das gilt auch für die Prävention.
Untersuchung: Der Zahnarzt überprüft, ob Zähne, Zahnfleisch oder Kiefer behandelt werden müssen und kann vor Ort u.a. Zahnbelege entfernen oder die Mundschleimhaut behandeln sowie Angehörige und oder Pflegende über die richtige Reinigung und Handhabung von Zahnersatz informieren.
Sinnvoll? Empfehlenswert, denn eine gute zahnärztliche Versorgung ist für Gesunde gleichermaßen wie für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen wichtig. Eine gute Behandlung von Parodontitis kann beispielsweise das Risiko für weitere Erkrankungen senken, wie u.a. Gastritis, Endokarditis, kardio- beziehungsweise zerebrovaskuläre Störungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, sowie Diabetes. Die aufsuchende zahnmedizinische Versorgung kann dabei helfen, den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Wenn jedoch größere zahnmedizinische Eingriffe nötig sind, geht das nicht ohne Krankentransport in eine Praxis.
Kosten: Bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen zwei zahnärztliche Untersuchung zur Abklärung des Mundgesundheitsstatus zweimal pro Jahr.
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder im Überblick
Medizinische Zusatzleistungen mit Bewertung im Überblick, erstellt vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS)
Bildunterschrift