Ex-Präsident Fujimori sitzt in Haft - nun möchte seine Tochter in den Präsidentenpalast einziehen.
Verkehrschaos, Hektik, Marktgeschrei - so ist das in Limas Zentrum. Umso mehr auf der Avenida Wilson, dem Schwarzmarkt-Mekka in Perus Hauptstadt voller Ramschläden, Copyshops und Produktpiraten. Hier entstehen 99 Prozent der Werbeprodukte für die Wahl-Kampagnen der Präsidentschaftskandidaten - 19 haben sich aufgestellt.
Es wird gestanzt, gedruckt, gepresst, genäht, geklebt. Fast alle arbeiten schwarz, ohne Krankenversicherung, ohne Altersvorsorge, ohne Urlaubsgeld Ein markiges schwarzes K wird auf orangefarbenen Stoff genäht. K für Keiko. Keiko Fujimori. Derzeit Spitzenkandidatin und die umstrittenste Figur bei diesen Wahlen. Sie ist Tochter des einstigen Potentaten Alberto Fujimori, der Peru zwischen 1990 und 2000 regierte. Inzwischen sitzt er wegen Korruption und Menschenrechtsverbrechen im Gefängnis. Dennoch hat er noch viele Anhänger. Ladenbesitzer Rafael Rojas zum Beispiel: Rojas: " Er war in seiner ersten Amtszeit ein ausgezeichneter Präsident. Alle mochten ihn, weil er mit dem linken Terror aufgeräumt hat, mit den Terroristen des Leuchtenden Pfades. Zwar nicht immer mit den besten Mitteln, es gab Exzesse, aber in einem Krieg sterben eben auch Unschuldige, das war der Preis. Aber sogar hier in der Hauptstadt explodierten Autobomben, du konntest deinem Leben nicht mehr sicher sein. Und man muss schon sagen: danach ging es aufwärts, Investoren und Touristen sind gekommen, die Sicherheit ist besser geworden." (...)