Zur optimalen Darstellung unserer Webseite benötigen Sie Javascript. Bitte aktivieren sie dies in Ihrem Browser.
Astrid Bredereck saß beim Abendbrot mit ihrem damals zweijährigen Sohn in ihrer Wohnung in Halle, als sie die zündende Idee hatte. Die junge Mutter wollte ihren Sohn ökologisch kleiden und hatte Flohmärkte und Internetplattformen abgegrast, ohne wirklich Erfolg zu haben. Deswegen hat sie die Online-Vermietung für ökologische Kindersachen einfach selbst erfunden. Dafür hat sie vier Mitstreiter, denn Chefsein ist nicht ihre Sache. Zu mieten gibt es nur Kleidungsstücke von ausgewählten Herstellern. Nach ein paar Monaten werden die Stücke zurückgeschickt und es ist wieder Platz im Kleiderschrank.
Astrid Bredereck und ihre Kollegen haben ein ganzes Arsenal an Kinderkleidung in ihrem Lager in einer Wohnung in Halle. Kleine Pullover, Mützen, Hosen und was ein Kind sonst noch so zum Anziehen braucht. Im Online-Versand können Eltern die Stücke nach Bedarf auswählen. Das Besondere: Die Kleidung ist immer ökologisch, das heißt: umweltverträglich hergestellt und ohne Schadstoffe produziert. Außerdem können die Kunden entscheiden, in welchem Zustand die Sachen sein sollen. Neuwertig, in sehr gutem, oder gutem Zustand, oder eben als "Räubersachen". Je nach Kategorie richtet sich dann auch der Preis.
Wenn die Sachen von den Eltern zurückgeschickt wurden, werden sie sorgfältig kontrolliert, gebürstet, gewaschen und repariert, wenn es sein muss. Dabei entstehen kleine Unikate und ein Loch wird zu einer Chance für einen schönen Flicken in Wolken- oder Pilzform. Darüber freut sich Astrid Bredereck jedes Mal. Deswegen ist es auch nicht schlimm, wenn die Strumpfhosen aus echter Wolle nach Vermietung mit durchgewetzten Fersen zurück nach Halle kommen.
Monika Hartling ist Stammkundin bei "Räubersachen". Erst war sie skeptisch, jetzt ist sie überzeugt. Ihre Tochter hat viele Sachen aus dem Versand im Schrank. Sie können einfach zurückgeschickt werden, wenn sie zu klein sind. Und Monika Hartling muss die abgetragenen Sachen nicht lagern. Damit herrschen Platz und Ordnung im Kleiderschrank. In der kleinen Hose, die ihre Tochter trägt, haben vielleicht auch schon andere Kinder ihre ersten Schritte gemacht. Dieser Gedanke gefällt ihr.
Für die Kinder sind die ökologischen Sachen besonders gut, weil die chemische Behandlung herkömmlicher Kleider gerade für sie gefährlich sein kann, sagt Heike Hess vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft. Beim Spielen und Toben schwitzen die Kinder und dann lösen sich die verschiedenen Chemikalien. Ökokleidung kann da ein Ausweg sein.
Hochwertige Sachen sind erschwinglich zu haben. Neu würde der schöne rote Pulli fast vierzig Euro kosten. Hier bekommt man ihn ab 2,90 Euro im Monat. Wenn er zu klein ist, geht er zurück. Das dauert nur wenige Wochen.
Dieses Thema im Programm: MDR um 11 | 24.03.2017 | 11:00 Uhr MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 24.03.2017 | 19:00 Uhr
Zuletzt aktualisiert: 23. März 2017, 20:28 Uhr