Es hat sich in den vergangenen Jahren schon viel getan. Der islamische Religionsunterricht wurde integriert. Das Bewusstsein, dass das berechtigte Forderungen sind, ist da. Wichtig wäre dennoch, dass es in Schulen unabhängige Stellen gibt, bei denen Eltern oder Kinder rassistische Vorfälle melden können. Bildungseinrichtungen tendieren immer dazu, sich selbst oder ihre Lehrkräfte zu schützen. Da wäre es förderlich, dass unvoreingenommene Mediator*innen die Vorfälle behandeln.
Sehen Sie den wachsenden Rechtsextremismus als Gefahr für unsere Gesellschaft und die Förderung von mehr Diversität?Manifester Rassismus sensibilisiert die Gesellschaft. Gegen starken Rassismus von Rechtsextremen greift zum Glück der gesellschaftliche Konsens, dass dieser nicht sein darf. Viel schlimmer ist der subtile Rassismus. Kleine Sticheleien sind in der Frequenz schlimm. Die klassische Frage „Wo kommst du her?" beispielsweise oder Ansprachen in einem anderen Ton oder das Benutzen von einfacher deutscher Sprache, ohne zu wissen, wie gut das Gegenüber die deutsche Sprache beherrscht. Dafür bräuchte es ein starkes gesellschaftliches Bewusstsein, dass diese Umgangsformen auch rassistisch und verletzend sein können.