Im Irak werden erstmals Psychotherapeuten an der Universität ausgebildet. Sie sollen einer Generation von Traumatisierten helfen und den Kreislauf der Gewalt unterbrechen. Eine Reise an einen Ort der Hoffnung
Endlich wird Asmaa Ibrahim aufgerufen. Als sie die Glastür des Hörsaals 2 an der nordirakischen Universität Dohuk aufdrückt, liegen 600 Stunden Vorlesungen und 600 Stunden angeleitete Therapiesitzungen hinter ihr. Die 26-Jährige geht in ihrem roten Hidschab an den leeren Sitzreihen vorbei. Über ihrem Hosenanzug raschelt eine Robe, wie sie Absolventen in amerikanischen Filmen tragen. Drei Jahre hat Asmaa studiert, heute, an einem Tag im November 2019, ist ihre Abschlussprüfung. Wenn sie besteht, wird sie eine der ersten studierten Psycho- und Traumatherapeuten des sein.
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