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Nur noch wenige Wochen, dann ist's wieder so weit: DAS Highlight der herbstlichen Modewelt steht an a.k.a. die Victoria's Secret Fashion Show! Ja, während Gigi, Kendall & Co ihre perfekten Bodies im Bikini präsentieren, passiert mit mir jedes Jahr dasselbe: Ich Online-shoppe schon mal neue Turnschuhe und bestelle 5 Tage-Detox-Kur, schmiede hochmotiviert Sport-Pläne und schaffe es gerade noch 4-5 Mal zu joggen, bis dann doch Dezember vor der Tür steht und die vielen Weihnachtsplätzchen mich besser locken als die Aussicht auf meinen schönen Anblick im Bikini.
Warum ist das jedes Mal so? Und warum schaffe ich es nicht, durchzuhalten und ein regelmäßiges Sportprogramm durchzuziehen, clean zu essen und mich bei Süßkram zu mäßigen? Was ist das Geheimnis von Mädels, die es hinkriegen? Ja, was ist das Geheimnis eines schönen Körpers - muss man damit geboren sein? Oder braucht man nur genügend Ausdauer und Disziplin, um auszusehen wie ein Victoria's Secret Model?
Ich habe mit zwei Body-Goal-Girls gesprochen, die meinem Ideal von Traumfigur sehr nahe kommen: Topmodel Hana Nitsche und Fashion-Bloggerin Xeniaoverdose. Von ihnen wollte ich absolut ALLE Secrets wissen: Was tun sie jeden Tag, um so auszusehen? Wie oft und wie genau muss man trainieren? Was soll man essen und worauf muss man besonders achten? Wie motiviert man sich? Und ihr werdet es nicht glauben, aber die Mädels haben tatsächlich Dinge erzählt, die bei mir direkt mal Verhaltensänderungen im täglichen Ablauf bewirkt haben (Ha! Und das, ohne auf leckeres Essen verzichten zu müssen oder sich einzuschränken). Denn wie bei so vielen Dingen im Leben, fängt alles mit der richtigen Einstellung zu seinem eigenen Körper an - aber am besten, ihr lest euch ihre Tipps 1:1 selbst durch:
Xenia, du hast mal ein Foto gepostet, auf dem man sieht, dass du ziemlich viel abgenommen hast - gab es damals einen Auslöser für diese Veränderung?Xenia: Ich habe jahrelang Diäten gemacht und absolut JEDE Diät ausprobiert, die es gibt - doch ich hatte nie abgenommen. Ich hatte auch eine sehr ungesunde Phase, in der ich fast nichts gegessen und nur Sport gemacht habe, aber dann so heftige Heißhungerattacken bekam, dass ich alles in mich reingestopft habe. Ich habe mir Süßigkeiten verboten, Kalorien gezählt, alles was ich gegessen habe penibel abgewogen und aufgeschrieben - doch nichts davon hat was gebracht. Bis ich ein Buch entdeckt habe: Intuitive Eating. Da geht es darum, dass man auf seinen Körper hört, weil er am besten weiss, was er braucht. Das Prinzip ist sehr einfach: Wenn du Hunger hast, iss. Wenn du satt bist, hör auf. Verbiete dir nichts (sonst wird es umso attraktiver und du bekommst erst recht Heißhunger drauf). Ich habe mich sehr intensiv mit dem Thema intuitive Ernährung beschäftigt und endlich vom ganzen Diät- und Abnehmwahn losgelassen - und auf einmal habe ich den Körper bekommen, den ich so lange wollte! Und das war für mich erstaunlich, weil ich davor wirklich alles ausprobiert habe - und erst intuitiv zu essen hat mir wirklich geholfen.
Früher dachte ich, dass man jeden Tag eine bestimmte Mende Eiweiss, Kohlenhydrate, Fette und so weiter essen muss, und hatte auch zu festen Zeiten gegessen - aber jeder Tag ist anders, an manchen Tagen braucht man mehr, an anderen weniger Kalorien. Und ich glaube so fest dran, dass dein Körper einfach am besten weiss, was du brauchst. Ich esse dann, wann ich Hunger habe. Wir sollten alle viel mehr unserem Körper vertrauen. Zu wenig zu essen ist Schwachsinn - man bekommt davon nur Heißhungerattacken. Man sollte immer versuchen, den Stoffwechsel zu pushen - und du pushst ihn, indem du regelmäßig isst (das Schlimmste was du machen kannst ist Hungern).
Und hast du eher durch Ernährung oder durch Sport abgenommen? Welchen Sport hast du gemacht?Xenia: Das wichtigste ist die Ernährung. Durch Sport kannst du deinen Körper nochmal formen, das ist Fakt und wissenschaftlich erwiesen. Ich habe das Fitness-Programm von Kayla Itsines gemacht - auch wenn ich heute Sport mache, dann nur nach ihrem Programm. Sie hat für Bauchmuskeln, Armmuskeln, Beine usw. Trainingseinheiten - ich mache das Ganzkörpertraining oder Bauch. Außerem ist mein "Geheimnis", wenn man es denn so nennen mag - dass ich jeden Tag extrem viel zu Fuß laufe! Ich bin sehr aktiv und du würdest mich nie einen ganzen Tag beim Gammeln auf der Couch vorfinden. Und wir reden hier nicht von 20.000 Schritten am Tag, ich laufe immer und überall hin, von einem Termin zum nächsten - und dieses Zu-Fuß-Laufen und intuitive Ernährung sind die beiden Dinge, die bei mir sehr gut funktionieren.
Hana, was ist bei dir das Geheimnis deiner tollen Figur? Dein Körper hat sich in den letzten Monaten ziemlich verändert..Hana: Eigentlich habe ich ja gar nicht so viel abgenommen. Mein Gewicht ist relativ gleich geblieben. Ich trainiere aber mehr und bewusster auf Definition, konzentriere mich auf meine Problemzonen. Straffen von Po und Oberschenkeln, gezielteres Bauchmuskel-Training, das Übliche eben. Ich trainiere aber eigentlich auch eher, um mich fit zu fühlen und körperlich mehr Leistung bringen zu können - und um Ausgleich zu meinem recht stressigen Alltag zu finden. Ich mache eine Kombi aus Ausdauertraining und Gewichtstraining, arbeite an meiner Kondition und Stärke. Der schöne Nebeneffekt ist, dass sich der Körper dann auch verändert und definierter aussieht.
Wie oft trainierst du und wie schaffst du es, dich immer wieder zu motivieren?Hana: Ich gehe 2-3 Mal in der Woche zum Sport. Wenn ich mich auf etwas vorbereite oder ein wichtiges Shooting ansteht und ich besonders gut in Form sein möchte, versuche ich auch, fast jeden Tag ein wenig Sport zu treiben, selbst wenn es nur 15-20 Minuten sind. Ob Yoga, Pilates, Boxen oder ein wenig Ausdauertraining. Mein Training muss auch etwas mehr Abwechslung haben. Ich trainiere viel mit Gewichten, TRX und Resistance-Bändern. 1-2 Mal in der Woche mache ich Cardio Training, um meine Ausdauer zu steigern. Yoga und Pilates, um die Muskeln zu dehnen und um eine bessere Körperhaltung zu bekommen. Seilspringen, Kletterwand, verschiedenes Equipment, aber auch mal Eigengewicht kommen bei meinem Training zum Einsatz. Umso abwechslungsreicher mein Training ist, desto motivierter bin ich auch.
Mein Freund (Fitnesstrainer Sam Moorman, Anm. der Redaktion) ist sicherlich eine große Hilfe. Durch sein berufliches Wissen bringt er mir sehr viel bei, gerade was das richtige Training anbelangt. Er stellt mir auch ab und zu einen speziell auf mich abgestimmten Trainings- und Ernährungsplan zusammen. Er schaut auch darauf, dass meine Workouts effektiv und zielorientiert sind und ich sie richtig ausführe, dass meine Körperhaltung korrekt ist. Und natürlich spornt er mich an, wenn ich die Motivation etwas verliere. Wir trainieren manchmal auch zusammen, dann boxen wir oder gehen im Park skaten, oder machen Bootcamps mit Freunden zusammen. Wichtig ist uns, das Training so interessant wie möglich zu gestalten - und dass wir beim Sport gemeinsam Spaß haben, das macht vieles einfacher!
Und wie ernährst du dich?
Hana: Wenn ich trainiere, esse ich überwiegend "clean". Das heißt einfach nur viel Gemüse, frische Früchte und Eiweiß. Wenn ich mich vegetarisch ernähre, suche ich mir den Ersatz für mein Eiweiß z.B. durch gewisse Nüsse, Grünkohl, Quinoa oder Bohnen. Ich verzichte auf Zucker und besonders auf Kohlenhydrate. Ich gönne mir aber auch Mal 1-2 Tage, wo ich naschen darf oder mir etwas Herzhaftes gönne, und lege einen sogenannten "Cheat Day" ein. Ein gewisser Ausgleich muss schon sein bei mir.
Was sind eure Problemzonen?Xenia: Man kann immer meckern - oder aber froh sein, das man einen gesunden Körper hat und ihn zu schätzen wissen. Klar, hätte ich gerne eine schmalere Taille und mehr Hüfte, mehr diese schöne Sanduhrform (ich bin sehr gerade), aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Ich finde, wenn man einen gesunden Körper hat, kann man sich glücklich schätzen, weil das das Wichtigste ist.
Hana: Ich arbeite nach wie vor an mehr Definition, aber auch an mehr Muskelaufbau. Im Moment bin ich zwar schlank, aber ich möchte alles ein wenig mehr festigen. Aber auch stärker werden und mehr Muskelmasse aufbauen. Vor 2-3 Jahren hatte ich richtig gute Ansätze eines Sick-Packs. Da möchte ich gerne wieder hin. Ich habe auch viel mehr Yoga gemacht und hatte auch viel mehr Kraft in meinen Armen, war flexibler. Ich möchte auch hier wieder etwas fitter werden.
Was würdet ihr Mädels raten, die abnehmen wollen?Xenia: Beschäftigt euch intensiv mit dem Thema intuitive Ernährung! Und esst so viele natürliche Produkte wie es geht - nichts mit zu viel Chemie oder was zu stark verarbeitet ist. Und seht Essen nicht als Feind. Essen ist das Schönste auf der Welt! Hört auf euren Körper und esst, wenn ihr Hunger habt. Und hört auf, wenn ihr satt seid - das hört sich einfach an, ist aber sehr effektiv.
Hana: Die Umstellung zu einer gesunden Ernährung ist ganz wichtig! Manchmal reicht es schon völlig aus, wenn man Fast Food, fettige Sachen und Zucker weglässt. Viel Sport und ausreichend Bewegung gehören auf jeden Fall auch dazu. Das Workout sollte aber Spaß machen und abwechslungsreich sein. Wenn man jeden Tag das Gleiche macht, wird es oft langweilig, der Körper gewöhnt sich schnell daran und die Veränderung lässt länger auf sich warten. Man verliert auch sehr schnell die Motivation. Man sollte Geduld haben und Nachsicht mit seinem Körper, wenn nicht immer sofort alle Pfunde purzeln. Bei jedem ist das anderes, manchmal muss man erst probieren, was einem liegt. Konsistenz ist das A und O!! Man kann nicht nur für 2-3 Wochen kurz trainieren und dann wieder aufhören, aber dauerhafte Erfolge erwarten. Wer wirklich abnehmen möchte, sollte Sport zu seiner Routine machen, auch wenn es nur ein paar Minuten alle paar Tage sind.
Ahhh, liebe Mädels - vielen Dank für die vielen wertvollen Tipps! Ab jetzt geht's nur noch zu Fuß überall hin (das soll übrigens auch DER Nr.-1-Tipp von Pariserinnen sein, die nicht gerade dafür bekannt sind, Sport zu sehr zu lieben, aber trotz Buttercroissants und Café au Lait stets sehr schlank sind! Weil sie eben überall hin zu Fuß spazieren). UND ich esse nur noch, wenn ich hungrig bin - das ist tatsächlich etwas, was ich zuvor nie gemacht habe. Es gab bei mir immer ein Frühstück, ein Mittagsessen und ein großes Abendessen nach der Arbeit - und das alles zu einer festen Zeit. Ich bin sehr gespannt, wie das Loslösen dieser Essensvorgaben sich auf mein Gemüt, Hungergefühl und die Art zu essen auswirkt. Ach ja, Kayla Itsines und ich lernen uns auch noch intensiver kennen in den nächsten Wochen - und ich bin schon seeehr gespannt, ob ich demnächst Veränderungen an meinem Körper entdecken werde (natürlich werdet ihr davon erfahren)!
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