Damit hätte Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) nicht gerechnet: Frank Lorenz (Roeland Wiesnekker), Schenks damaliger Kollege bei Ausbildung und nun Polizist in Köln, rückt in den Mittelpunkt seiner aktuellen Ermittlung. Bei einer Verkehrskontrolle, die Lorenz durchführt, kommt der junge Pascal Pohl (Wolf Danny Homann) ums Leben. Lorenz hat ihn gebeten, aus dem Auto zu steigen, Pohl aber läuft vor lauter Panik vor eine Straßenbahn und stirbt noch an Ort und Stelle. Lorenz ist sich sicher: Pohl wurde von russischen Drogenbossen verfolgt, da er diese kurz zuvor bestohlen hatte. Außerdem sah er einen russischen Lieferwagen durch die Verkehrskontrolle rasen.
Blöd nur, dass die Überwachungskameras den besagten Lieferwagen nicht aufgezeichnet haben und die vermeintlichen Drogenbosse „bloß" mit Kaviar dealen. Hat Lorenz sich alles nur ausgedacht? Kommissar Schenk beginnt, die Glaubwürdigkeit seines alten Kumpels in Frage zu stellen. Wir unterziehen den Sonntagabendkrimi einem Faktencheck.
*** Frage 1: Die Kommissare versuchen einen Lieferwagen mit Hilfe des Polizisten Lorenz zu identifiziere. Dieser hatte ein Logo auf einem vorbeirasenden Wagen erkannt. Auf dem Revier spuckt die Suchmaschine „Logotype Research" das richtige Logo aus, allein auf Basis einer gekritzelten Skizze (Minute 12). Ist das realistisch?Antwort von Helmut Adam (Vorsitzender des Bezirksverbandes Köln des Bundes Deutscher Kriminalbeamter):
Der Name dieser Software ist mir nicht bekannt, das wird vermutlich ein Filmname sein. Der Einsatz so einer Software ist allerdings durchaus realistisch. Ein Logo auf Basis einer von Hand gekritzelten Skizze zu erkennen ist derzeit aber noch nicht möglich. Es ist eine Frage der Zeit, bis diese Softwares besser entwickelt sind.
*** Frage 2: Bei einer üblichen Verkehrskontrolle stirbt ein Autofahrer, der von einer Straßenbahn erfasst wird. Der Kontrollpunkt liegt außerhalb der Verkehrsüberwachung (Minute 15). Sollten Kontrollen von Verkehrskameras aufgezeichnet werden?Antwort von Helmut Adam:
In Deutschland und vor allem in NRW ist es speziell geregelt, wo Videoüberwachung überhaupt möglich ist. Seitens der Polizei ist sie nur möglich, um Straftaten zu verhindern. Wir haben keine flächendeckende Überwachung des Verkehrsraums. Sporadisch gibt es eine solche Überwachung seitens der Stadt Köln. Da werden aber nur Bilder von besonderen Knotenpunkten übertragen, zum Beispiel Kreuzungen oder auch Haltestellen von Straßenbahnlinien; aber eben nicht die ganze Strecke. Gerade an diesen Knotenpunkten kann man aber schwer eine Verkehrskontrolle durchführen, da man hier kaum gefahrenlos Verkehrsteilnehmer anhalten kann. Daher werden Verkehrskontrollen nicht dort durchgeführt, wo sie im besten Falle auch überwacht werden. Zu diskutieren wäre natürlich, ob die Polizei in Zukunft zusätzlich Kameras bei Verkehrskontrollen einsetzen sollte. Die rechtlichen Bedingungen wären hier zu klären. Wobei wir uns hiermit aber in Richtung einer umfassenden Videoüberwachung bewegen, die ja zu Recht sehr skeptisch zu sehen ist.
*** Frage 3: Kommissar Ballauf (Klaus J. Behrendt) beauftragt seinen Assistenten (Roland Riebeling), beim Dezernat für organisierte Kriminalität eine „Übersicht über die kriminellen russischen Strukturen in NRW" zu erfragen (Minute 19). Wenig später zeigt der Assistent eine aufwendige Präsentation über die Netzwerke der russischen Mafia in NRW. Kann man das so leicht ins Bild bringen?