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Jazzlegende Joao Bosco begeistert Berliner Fans

In seinem Heimatland Brasilien füllt Joao Bosco riesige Konzerthallen. In Berlin überraschte der Jazzmusiker mit einem intimen Auftritt im „A-Trane".


Vibrierende Rhythmen, unverkennbare Melodien, schwingende Hüften: Joao Bosco entlockt seiner Gitarre Rhythmen, die die Zuhörer direkt ins Herz Brasiliens befördern. Der Musiker tourt zurzeit anlässlich seiner mittlerweile 40-jährigen Karriere um die Welt. In Berlin trat er am Mittwochabend im "A-Trane" auf.

"Joao Bosco ist eine Legende in Brasilien. So intim wie wir heute, sieht man ihn dort nie", sagt Nilda Bezerra (48), die vor einigen Jahren aus Brasilien nach Berlin gezogen ist.

Der der Jazz-Club in Charlottenburg ist an diesem Abend randvoll. Für die Kellnerinnen ist es wegen der vielen Gäst, die keinen Sitzplatz ergattert haben, nicht leicht, die Getränke - heute meist Mojitos - zu servieren.

In Brasilien füllt Bosco große Konzert-Hallen. Ins "A-Trane" hingegen passen etwa 120 Menschen - wenn sie so dicht gedrängt stehen wie an diesem Abend.

"Held in Brasilien"

Zu hören bekommen sie einen ganz eigenen Musikstil, der durch die Zusammenarbeit mit vielen internationalen Künstlern entstanden ist. Beschreiben lässt sich die Musik am besten als Jazz, inspiriert von brasilianischen und kubanischen Rhythmen. Aber auch afrikanische Elemente sind vorhanden.

"Der brasilianische Lebensstil ist spürbar, wenn sie auf der Bühne stehen. Diese Freude am Spielen! Das reißt einfach mit!" sagt Win Carstensen (50) und genießt seinen Zigarette vor dem Klub.

Bosco erntet begeisterten Beifall, wenn er mit besonders mitreißenden und melodischen Passagen überrascht. Jazz-Studentin Mette (26) stößt dann immer wieder Jubel-Rufe aus. "Mein brasilianischer Jazz-Lehrer sagte mir, ich muss dieses Konzert heute unbedingt sehen. Bosco ist ein Held in Brasilien", erzählt sie.

Begleitet wird der Brasilianer von einer Band, die aus ebenfalls namhaften Musikern besteht: Perkussionist Armando Marcal, Gitarrist Ricardo Silveira, Bassist Joao Baptista und Schlagzeuger Kiko Freitas.


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